Felsblöcke hätten auch Nationalstrasse treffen können
In Twann sind am Montagabend Felsbrocken auf den Rebenweg gestürzt. Verletzt wurde niemand. Laut des Berner Geologen Ueli Gruner haben die starken Temperaturschwankungen den Felssturz ausgelöst.

Der Felssturz hat sich am Montagabend im Gebiet Wingreis ereignet, wie der Gemeindeschreiber von Twann-Lüscherz, Christophe Campiche, auf Anfrage von bernerzeitung.ch bestätigt. Während des Vorfalls seien keine Personen vor Ort gewesen.
Weshalb sich die Felsbrocken lösten, ist noch unklar. Zurzeit sind Geologen vor Ort, um die Lage zu beurteilen. Laut des Regionalsenders TeleBärn sind Reben und ein kleines Haus beschädigt worden. Der Rebenweg zwischen Biel und Ligerz bleibt vorläufig gesperrt.
Sieben Tonnen schweres Gestein
Die Felsen haben sich ungefähr 100 Meter oberhalb des beliebten Wanderwegs gelöst. Insgesamt hätten drei bis vier Kubikmeter Felsblöcke mit einem Gesamtgewicht von sieben Tonnen den Wanderweg erreicht, wie der Berner Geologe Ueli Gruner gegenüber bernerzeitung.ch ausführt. Ein weiterer Teil blieb oberhalb des Weges im Wald stecken, während noch mehr Gestein den Rebenweg überquerte und zwischen diesem und der Nationalstrasse liegen blieb. «Die Felsblöcke hätten durchaus auch die stark befahrene Strasse erreichen können», wie Gruner bestätigt.
Instabiles Wetter löste Felssturz aus
Der Spezialist hat am Dienstagmorgen im Auftrag der Gemeinde Twann die betroffene Stelle besichtigt und die Ursache eruiert: «Schuld am Felssturz sind die starken Temperaturschwankungen. Wenn es kalt ist, öffnen sich die Kluften in den Felsen und wenn es warm ist, schliessen sie sich wieder. Diese schnellen Wechsel zwischen Frost und Auftauen sowie die Bise, die zusätzlich eine Hebelwirkung erzeugt, haben das Abbrechen der schweren Steine verursacht». Felsabrüche würden zwar im im Winter und Frühling häufiger geschehen, so Gruner, «das heisst aber nicht, dass in den anderen Jahreszeiten keine Gefahren bestehen». Deshalb sei es besser, bei instabilen Wetterverhältnissen felsige Stellen zu meiden: «Es sind die einzigen Anzeichen, an denen Wanderer einen Felststurz erkennen können», rät der Geologe.
Keine Gefahr mehr
Nach ersten Einschätzungen sei die Felswand aber nun stabil, wie Gruner erklärt. Während der nächsten beiden Tage wird der Geologe mit einem Bergführer die betroffene Stelle besichtigen und die Felsblöcke im Hang überprüfen. Zudem werden die grossen Steine auf dem Weg gesprengt. Sobald diese Arbeiten erledigt seien, könne der Wanderweg wieder geöffnet werden.
mau/pd
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