Felix Gmür in Olten zum Bischof des Bistums Basel geweiht
Der Luzerner Theologe Felix Gmür ist am Sonntag in der Kirche St.Martin in Olten feierlich zum Bischof des Bistums Basel geweiht worden. Die Weihung wurde von seinem Vorgänger Kurt Koch vorgenommen.

Bischof Felix Gmür wählte als Spruch einen Satz aus einem Brief des Apostel Paulus an die Epheser: «Begreift, was der Wille des Herrn ist.» Gmür betonte in einer schriftlichen Begründung, dass man Kirche, Christin, Christ oder Bischof niemals allein sei. Das Motto gelte darum für die ganze Bistumskirche.
Der Zeremonie in Olten wohnten rund 1000 Personen bei. Unter den Gästen befanden sich auch Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey und Regierungsräte aus den zehn Bistumskantonen (AG, BE, BL, BS, JU, LU, TG, SH, SO und ZG). Das Bistum Basel ist mit mehr als einer Million Gläubigen das grösste Bistum der Schweiz.
Ring, Mitra und Stab erhalten
Nach einem Gottesdienst musste sich Gmür auf den Boden legen, während die Heiligen angerufen wurden. Dann legten ihm alle 19 anwesenden Bischöfe nacheinander die Hände auf und übertrugen ihm damit das bischöfliche Amt.
Danach erhielt Gmür aus den Händen von Kurt Koch die Isignien: einen Bischofsring, den Hut - die sogenannte Mitra - und den Hirtenstab. Darauf nahm er auf dem Bischofssitz Platz und ergriff damit symbolisch Besitz von der Diözese Basel.
Neben den Bischöfen der Bistümer Chur, St. Gallen, Lugano, Lausanne, Genf und Freiburg sowie Sitten waren neben anderen auch die Erzbischöfe aus Freiburg (D), Strassburg (F) und Besançon (F) angereist. An der Zeremonie nahmen auch Vertreter der Griechisch-ukrainisch- katholischen Kirche, der Serbisch-orthodoxen Kirche, der Christkatholischen Kirche und des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds teil.
Zahlreiche Schaulustige hatten vor der St. Martinskirche auf den neuen Bischof gewartet. Weil nicht alle Platz fanden, wurde die Zeremonie in die Christkatholische Kirche in Olten übertragen. Die Zeremonie dauerte über zwei Stunden.
Brandanschlag auf Kathedrale in Solothurn
Die Feier fand in Olten statt, weil ein Brandanschlag den Chor der Kathedrale in Solothurn verwüstet hatte. Ein 61-jähriger Schweizer hatte am 4. Januar Benzin beim Altar auf den Teppich geleert und mit einer Kerze angezündet. Das Feuer hatte Sachschaden von mehreren 100'000 Franken angerichtet. Das Gotteshaus bleibt vorerst geschlossen, da unter anderem die Pfeifen der Orgel abgenommen und einzeln vom Russ befreit werden müssen.
Gmür sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA, dass er dem Brandstifter vergeben habe. Bei der Vergebung komme es allerdings auch darauf an, dass der andere Einsicht und Reue zeige.
Luzerner Theologe und Philosoph
Der 44-jährige Gmür stammt aus Luzern und ist Theologe und Philosoph. Er war zuletzt als Generalsekretär der Schweizerischen Bischofskonferenz (SBK) tätig. Er gilt als Theologe mit Managementerfahrung.
Der Kirchenmann war am 8. September 2010 vom 18-köpfigen Domkapitel, einem Beratungsgremium des Basler Bischofs, gewählt worden. Papst Benedikt XVI bestätigte die Wahl am 23. November. Gmür tritt in die Fussstapfen von Kurt Koch, der das Bistum ab 1996 geleitet hatte. Der Papst hatte den 60-jährigen Koch im Juni zum «Ökumeneminister» nach Rom berufen. Dort wurde Koch zum Kardinal ernannt.
SDA/pbe
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch