Fedpol warnt vor Töff-Gangs
Nach dem Streit unter Motorradclubs am Samstag in Belp ist eine Person in Haft.

Schüsse, Messerstiche, drei Verletzte, 34 angehaltene Personen – der blutige Streit zwischen den Motorradclubs, der sich am Samstagabend vor einem Motel in Belp abspielte, gibt weiterhin Rätsel auf.
Welche Gruppierungen stecken dahinter, worum ging es bei der Fehde, und warum gingen die Gruppen gerade dort aufeinander los? Diese Fragen kann die Kantonspolizei Bern auch zwei Tage nach dem Vorfall nicht beantworten.
«Es handelt sich um einen sehr aufwendigen und komplexen Fall», sagte Sprecherin Jolanda Egger gestern auf Anfrage. Die Ermittlungen würden nach wie vor laufen, auch in Belp selber. Von den angehaltenen Personen sei eine in Haft. Die drei Verletzten würden sich «nicht in kritischem Zustand» befinden. Mehr Informationen gebe es erst im weiteren Verlauf der Woche.
Darüber, welche Töffclubs beteiligt waren, lässt sich derweil nur spekulieren. Pikant: In einem Fernsehbericht von TeleBärn zeigen Aufnahmen ein Auto, das kurz nach der Auseinandersetzung vom Tatort abgeschleppt wird (siehe Bild). Auf dem Fahrzeug ist folgendes Gekritzel zu erkennen: BFFB. Die Abkürzung steht in der Bikerszene für «Bandidos Forever, Forever Bandidos» – eine Signatur, die unter Mitgliedern des Bandidos Motorcycle Club (BMC) geläufig ist.
«Es gibt Konfliktpotenzial»
Der BMC ist nach den Hells Angels der zweitgrösste Motorradclub der Welt mit Mitgliedern und Ablegern weltweit. Immer wieder wird er mit organisierter Kriminalität und Gewalttaten in Verbindung gebracht. Die deutschen Behörden haben einigen Bandidos-Splitgruppen vor ein paar Jahren verboten, die Embleme ihres Clubs in der Öffentlichkeit zu tragen.
Vor zwei Jahren ist der BMC auch in der Schweiz in die Schlagzeilen geraten, weil er hierzulande offenbar eine Niederlassung plante – was den rivalisierenden Hells Angels nicht gepasst haben soll.
Laut dem Bundesamt für Polizei (Fedpol) ist in der Schweiz «ein ernst zu nehmendes Konfliktpotenzial in der Szene der Rocker- und rockerähnlichen Gruppierungen vorhanden». Die Präsenz mehrerer rivalisierender Gruppierungen habe in den letzten Jahren mehrfach zu Spannungen und zu Übergriffen geführt.
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