Federers schwärzeste Stunde
Redaktion Tamedia lässt während des French Open jeden Tag eine legendäre Partie des Sandplatz-Grand-Slams Revue passieren. Heute: Roger Federers schwärzeste Stunde.

2008 reiste Roger Federer mit dem festen Vorhaben nach Paris, endlich das French Open zu gewinnen und die letzte Lücke in seinem Grand-Slam-Palmarès zu schliessen. Bis zum Final ging alles glatt, doch dann musste er sich von seinem Erzrivalen Rafael Nadal regelrecht demütigen lassen. Die Topspin-Bälle des damals 22-jährigen Spaniers fegten wie gelbe Furien aus Filz über Federer her. 6:1, 6:3, 6:0 lautete das für den Schweizer vernichtende Resultat. Weniger Games hat Federer in einem Major-Match nie zuvor und nie danach gewonnen.
Während Nadal aus Rücksicht auf den in seinen Augen besten Tennisspieler der Welt nur verhalten feierte, entschuldigte sich Federer beim Pariser Publikum für seine enttäuschende Leistung. Nur vier Grand-Slam-Endspiele waren noch eindeutiger ausgefallen als jener Match, den der «Tages-Anzeiger» als «Demütigung eines Champions» bezeichnete. «Ich hatte gedacht, ich würde etwas mehr als vier Games holen», sagte Federer später mit einer grossen Portion Galgenhumor. Nur mit Mühe war es ihm gelungen, bei der Siegerehrung die Tränen zurückzuhalten. Dass diverse Tennisgrössen, unter anderem Björn Borg, seiner Demontage beigewohnt hatten, machte die Sache für den von Tennis-Kannibalen Nadal schwer angeknabberten Baselbieter noch schlimmer.
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