Federer bringt die Hoffnung zurück
Nach dem ersten Tag im Davis-Cup-Viertelfinal Schweiz - Kasachstan in Genf steht es 1:1. Nach der Auftaktniederlage von Stanislas Wawrinka gleicht Roger Federer im zweiten Einzel aus.
Der Viertelfinal begann für das Schweizer Davis-Cup-Team mit einer unangenehmen Überraschung. Stanislas Wawrinka unterlag Andrej Golubew 6:7 (5:7), 2:6, 6:3, 6:7 (5:7). Besonders in den ersten beiden Sätzen blieb die Weltnummer 3 gegen den gebürtigen Russen Golubew, die Nummer 64 der Welt, weit hinter den Leistungen zurück, mit denen er in den ersten Wochen des Jahres unter anderem das Australian Open gewonnen hatte. Vor allem fehlten ihm die Leichtigkeit und die Lockerheit, die ihn schon ausgezeichnet hatten. Nicht zum ersten Mal zeigte er Mühe mit dem Druck vor dem Heimpublikum.
Nach einer deutlichen Steigerung im dritten Satz schien für Wawrinka die Wende greifbar. Wawrinka nützte seinen neunten Breakball zu seinem ersten Aufschlagdurchbruch und ging 3:1 in Führung. Damit kamen auch die rund 15'000 Fans in der Palexpo-Halle auf Betriebstemperatur.
Der Aufschwung war allerdings nur temporär. Golubew liess nicht nach und konnte sein hohes Niveau etwas überraschend bis zum Schluss halten. Im vierten Satz erspielte sich der eingebürgerte Russe beim Stand von 6:5 zwei Matchbälle, die Wawrinka mit einem erfolgreichen Volley und einem Servicewinner abwehrte. Im folgenden Tiebreak ging der Waadtländer sogleich mit einem Mini-Break 1:0 in Führung, den kleinen Vorteil holte sich der Kasache aber umgehend zurück – und gab ihn nicht mehr aus der Hand. Von 2:6 bis 5:6 wehrte Wawrinka drei weitere Matchbälle ab, beim sechsten gelang Golubew nach knapp dreieinviertel Stunden aber ein schwieriger Smash perfekt. Wawrinka fehlte es letztlich auch an der Effizienz. Von seinen insgesamt zehn Breakchancen konnte er nur gerade eine nützen.
Geduldig und ruhig geblieben
Verantwortlich dafür, dass es am Sonntag mit intakten Schweizer Chancen weiter geht, ist einmal mehr Roger Federer. Die nominelle Schweizer Nummer 2 – aber gemäss Wawrinkas eigener Aussage noch immer der Boss im Team – zeigte gegen Michail Kukuschkin (ATP 56) eine konzentrierte und inspirierte Vorstellung. Nach 112 Minuten hatte er 6:4, 6:4, 6:2 gewonnen und dabei den Fans einiges geboten. Der Kasache trug das Seine zu einer unterhaltsamen Partie mit vielen spektakulären Ballwechseln bei.
Federer wartete geduldig auf seine Chance, und nützte diese in den ersten beiden Sätzen mit Breaks zum 6:4. Selber geriet er bei eigenem Aufschlag nur einmal, zu Beginn des zweiten Durchgangs, leicht in Rücklage. Im dritten Satz ging Kukuschkin dann etwas die Luft aus. «Es war wichtig, ruhig zu bleiben», sagte die Nummer 4 der Welt noch auf dem Court. «Vor so vielen Fans habe ich in der Schweiz auch noch nie gespielt.» Im ersten Spiel gehe es immer auch darum, den Rhythmus und das Gefühl für den Platz zu finden. Er sei, ergänzte die Nummer 4 der Welt, auch wegen des 0:1-Rückstands nie in Panik geraten. Er werde am Samstag im Doppel (wohl an der Seite von Wawrinka) und am Sonntag wenn nötig sicher noch besser spielen können.
Das sind ja doch noch schöne Aussichten aus Sicht der Schweizer Tennis-Gemeinde.
si/fal
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