FCB-Bonus und YB-Not
Die Young Boys hatten in Basel mal wieder Pech mit Schiedsrichterentscheidungen. Und sie gehen personell am Stock.
Wenn YB nach Basel reist, diskutiert man nachher über Schiedsrichterfehler, die den FCB bevorteilt haben. Das ist keine lokalpatriotische Ansicht, sondern ein Fakt, der sich in den letzten Jahren sehr oft bestätigte. Auch am Mittwoch.
Mindestens zwei, vielleicht drei Elfmeter hätte YB zugesprochen erhalten sollen, die zwei ersten vor der Pause, als es 0:0 stand. Am Ende siegte ein lange Zeit wenig überzeugendes Basel 3:0. Und YB-Trainer Adi Hütter sagte: «Wenn man hier gewinnen will, muss man in Führung gehen. Wir hatten Pech mit dem Lattenschuss von Milan Vilotic in der ersten Halbzeit.»
Samstag Cup, dann Gladbach
Auf die Schiedsrichter gingen die vor der Pause starken Young Boys nach der Niederlage nicht gross ein, weil sie nicht als schlechte Verlierer mit Jammermentalität dastehen wollten. So sagt es Fredy Bickel. Am Freitag meint der YB-Sportchef: «Die Schiedsrichter machen das sicher nicht bewusst. Aber es ist einfach so, dass sich der FCB Respekt verdient hat. Und dass wir auch diesmal wieder im Nachteil waren mit den Schiedsrichterentscheidungen.» Bickel drückt sich vorsichtig aus, denn die Frage, ob der FCB einen Bonus bei den Spielleitern geniesse, wird seit Jahren heiss diskutiert. Bickel sagt, er habe am Mittwoch enorm viele Reaktionen erhalten. Die Meinung sei klar: Auch in dieser Saison gebe es kaum ein Basler Spiel ohne strittige Situationen.
Am FCB muss sich YB vorerst nicht orientieren, der Leader ist nach vier Runden schon wieder sechs Punkte entfernt. Morgen wartet auf die Berner die Pflichtaufgabe im Cup beim Winterthurer Traditionsklub SC Veltheim, der nach dem Aufstieg wieder in der 2. Liga spielt und für das Fussballfest gegen YB auf die Schützenwiese disloziert. Adi Hütter wird rotieren müssen, aber nicht zu viel, denn im Pokal verloren die Berner zu oft gegen unterklassige Gegner. Und im Fokus stehen bei YB die Champions-League-Playoffs gegen Gladbach. Das Heimspiel am Dienstag wird ausverkauft sein.
Neun Verletzte, kein Budget
Zudem bieten sich Hütter nicht viele Alternativen. Gleich neun Akteure fehlten in Basel verletzt oder angeschlagen. Alexander Gerndt (wohl im November) und Loris Benito (wohl im Januar) kehren erst in einigen Monaten zurück, Sékou Sanogo und Sven Joss müssen noch sechs bis acht Wochen pausieren. Taulant Seferi und Thomas Fekete wiederum sollen im September einsatzbereit sein. Am Donnerstag erstmals wieder im Training standen Zugang Thorsten Schick und Hoffnungsträger Denis Zakaria, der möglicherweise gegen Gladbach im Kader stehen wird.
Captain Steve von Bergen wurde in Basel wegen muskulärer Probleme geschont, noch ist nicht klar, ob er gegen Gladbach spielen kann. «Es ist personell sehr eng», sagt Bickel, der in diesem Sommer kaum Budget für Transfers erhalten hat. Ausgerechnet nun, wo der Klub vor zwei der wichtigsten, grössten Partien der Vereinsgeschichte steht. YB hofft, wenigstens auf den Flügelpositionen, wo die Lage besonders prekär ist, bis Ende Monat einen (preiswerten) Akteur verpflichten zu können.
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