Farc erklärt Waffenruhe während Präsidentschaftswahl
Seit November 2012 laufen Friedensgespräche zwischen der Farc und der kolumbianischen Regierung. Der Kommandant der Rebellenorganisation kündigte für den Rest des Monats eine Waffenruhe an.

Die kolumbianische Rebellenorganisation Farc hat auch für die Stichwahl um das Präsidentenamt in Kolumbien vom kommenden Sonntag eine Waffenruhe angekündigt. Bereits zur ersten Runde der Wahl hatten die Farc vom 20. bis 28. Mai eine Waffenruhe verkündet.
Die Waffenruhe trete um Mitternacht in Kraft und ende am 30. Juni um Mitternacht, erklärte Farc-Kommandant Timoleón Jiménez gestern auf der Website der Guerilla-Organisation. Der amtierende Staatschef Juan Manuel Santos tritt bei der Stichwahl gegen Herausforderer Óscar Zuluaga an. Bei der ersten Runde lag Zuluaga mit 29 Prozent der Stimmen vor Santos, der auf knapp 26 Prozent kam.
Keine militärischen Operationen
Seit November 2012 laufen in Kuba Friedensgespräche zwischen der Farc und der kolumbianischen Regierung. Diese lehnt einen Waffenstillstand während der Verhandlungen ab und geht weiter gewaltsam gegen die Guerillagruppe vor.
Die Farc sind die älteste aktive Guerillagruppe Kolumbiens. Die im Jahr 1964 im Kampf gegen Grossgrundbesitzer gebildete Bewegung hat heute noch bis zu 8000 Kämpfer. Die zweitgrösste Rebellenbewegung des Landes ist die ELN mit rund 2500 Kämpfern.
Sie lehnt eine einseitige Waffenruhe anlässlich der Stichwahl ab. Die Streitkräfte könnten einen solchen Schritt zu ihrem Vorteil nutzen, erklärte die ELN. Sie werde allerdings keine militärischen Operationen durchführen, die den Wahlprozess stören könnten.
Einigung auf Wahrheitskommission
Die Unterhändler der Friedensverhandlungen in Kuba einigten sich auf die Einsetzung einer Wahrheitskommission zur Aufarbeitung des blutigen Konflikts, in dem in den vergangenen fünf Jahrzehnten hunderttausende Menschen getötet wurden. Erste Voranhörungen der Kommission sollen demnach bereits im Juli an verschiedenen Orten beginnen.
Die Einrichtung der Kommission sei ein «historischer Schritt in Richtung der Bemühungen, die Opfer in den Mittelpunkt des (Friedens-)Prozesses zu rücken», sagte der Leiter der Regierungsdelegation, Ex-Vizepräsident Humberto de la Calle. Er würdigte die «Richtlinien» der Kommission als «beispiellos».
SDA/ajk
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch