Familie tauft Steinbock «Kari»
Steinbock «Kari» besucht die Familie Ernst seit Jahren auf ihrer Vorsass unterhalb des Augstmatthorns oberhalb vom Brienzersee.
Einen ganz besonderen Besucher kann die Familie Ernst aus Oberried hin und wieder auf ihrer Vorsass unterhalb des Augstmatthorns am Brienzersee begrüssen: einen Steinbock, dem die Familie den Namen «Kari» gegeben hat. «Kari ist ein Fantasiename», sagt Peter Ernst, «wir nennen ihn so, damit wir wissen, von wem wir sprechen.» «Seine Zutraulichkeit begeistert uns immer wieder», schreibt der Oberrieder in einem Brief. Kari traut sich bis auf zwei Meter an die Menschen heran. «Aus der Hand frisst er nicht, aber er ist trotzdem sehr zutraulich.» Der Steinbock besucht die Familie schon seit längerem. Seit wann genau Kari auf der Vorsass vorbeischaut, kann Peter Ernst nicht genau sagen: «Er besucht uns seit Jahren. Letztes Jahr hatte er einen Steinbockkollegen dabei, dieses Jahr ist er wieder alleine.» Erstaunt ist der Oberrieder auch über das Zusammenleben des Steinbocks mit seinen Yaks. Zuerst hatte Peter Ernst Angst, Kari würde den kürzlich aufgestellten Zaun kaputt machen. «Nun halten sich die Yaks oberhalb und der Steinbock unterhalb der Abzäunung auf, Kari lebt sozusagen Tür an Tür mit den Yaks.» Steinböcke seit 1921 1921 wurden am Hardergrat Steinböcke ausgesetzt. Sie siedelten sich danach über dem Brienzersee am Augstmatthorn an. Die Wiederansiedlung war jedoch zu erfolgreich. Die Bauern aus der Region klagten über Schäden auf den Alpweiden und in den Aufforstungen. 1934 verlangten die Gemeinden Nieder- und Oberried, dass das Steinwild wieder entfernt werde. Die geplanten Abschüsse wurden jedoch durch Kreise aus Jagd, Naturschutz und lokaler Bevölkerung verhindert. Auf Vorschlag des kantonalbernischen Jagdinspektors wurden ein Teil der Tiere schliesslich eingefangen und zur Gründung von neuen Kolonien andernorts wieder freigelassen. Heute leben etwa um die 80 Steinböcke im Gebiet unterhalb des Augstmatthorns. Das Steinwild im Augstmatthorn-Gebiet ist nicht zu jeder Jahres- und Tageszeit zu sehen. Es wandert zwischen Augstmatte und Brienzer Rothorn hin und her. Im Winter befindet es sich an den tiefer gelegenen Sonnenhängen über dem Brienzersee. Die besten Chancen, Steinböcke zu sehen, bieten sich in den Sommer- und Herbstmonaten. Barbara Schilling >
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