Fabrikool-Protest: Kollektiv will in der Schreinerei bleiben
Das Fabrikool-Kollektiv hat dem Kanton den Vertrag zur Zwischennutzung der Schreinerei gekündigt. Am Sonntag protestierten gut 100 Personen gegen die nun drohende Räumung.
Seit 2017 besetzt das Fabrikool-Kollektiv die alte Schreinerei an der Fabrikstrasse 2 in Bern – zuerst illegal, dann als Zwischennutzer. Am nächsten Dienstag droht nun die Räumung, weil das Kollektiv den Vertrag mit dem Kanton Bern auf Ende April gekündigt hat.
Trotzdem will das Kollektiv aber in der alten Schreinerei bleiben, weshalb sich am Sonntagnachmittag im Länggassquartier um die 100 Personen zu einer Kundgebung trafen.
Die Demonstration verlief friedlich, an der Kundgebung waren nur ganz wenige Polizisten zu sehen, nämlich jene, die den Verkehr regelten, als sich der Demo-Umzug auf der eher stark befahrenen Länggass-Strasse befand.
Kollektiv: «Der Kanton legte uns Steine in den Weg»
Über 15 Jahre lang stand die alte Schreinerei an der Fabrikstrasse 2 in Bern leer, bevor sie 2017 vom Fabrikool-Kollektiv besetzt wurde. Im selben Jahr schlossen der Kanton und das Kollektiv einen Vertrag, der die Zwischennutzung des Erdgeschosses regelte. Seither wurde die alte Schreinerei umgebaut, wie das Kollektiv auf der Onlineplattform barrikade.info schreibt.
Es musste für die Stromkosten aufkommen, bezahlte aber keine Miete für das Gebäude. «Der Kanton legte uns jedoch immer wieder Steine in den Weg, um Strom oder Wasser anzuschliessen. Bis heute konnten wir keinen Wasseranschluss installieren», schreibt das Kollektiv weiter.
Schreinerei wurde verkauft
Der Kanton hat den Gebrauchsleihvertrag mit dem Kollektiv mehrere Male verlängert. Im Dezember 2018 gab das kantonale Amt für Grundstücke und Gebäude (AGG) allerdings den Verkauf der alten Schreinerei bekannt - an das Berner Architektur- und Planungsbüro Hebeisen und Vatter. Das Kollektiv wehrte sich gegen den Verkauf und kündigte den Vertrag in der Folge. Damit endet das Vertragsverhältnis per Ende April.
Gemäss dem Kanton Bern ist die Nutzung des Gebäudes über dieses Datum hinaus illegal. Doch das Fabrikool-Kollektiv will trotzdem in der alten Schreinerei bleiben.
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