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Extrablatt am 26. Juli 1943. Kann man auf dem Gesicht bereits etwas aus der Zeitung lesen?
Foto: Photopress/Key
Lesende und Schreibende bilden eine sonderbare Symbiose. Das Bindeglied zwischen beiden waren die Zeitungsverkäuferinnen und die Zeitungsverkäufer. Sie brachten das, was in der Schreibstube sorgsam ausgedacht worden war, an die Frau oder den Mann. Alle Titel haben damals beim Verkauf und für zusätzlichen Absatz auf die Überzeugungskraft und die Präsenz von Menschen gesetzt, die bei jedem Wetter und jedem politischen Wind, auf den Trottoirs und Strassen der Städte, die Titel und Schlagzeilen ihrer Blätter ausgerufen haben.
Zuerst die Leserinnen und Leser
Lesende versinken wie in eine andere Welt. Was um sie herum passiert, wird etwas weniger wichtig.
Foto: Paul Senn (Gottfried Keller Stiftung, GKS)
Politische Bildung werde auch durch die Zeitungslektüre erreicht, hat der Fotograf 1945 zu diesem Bild geschrieben. Anlass war eine Einladung zur Förderung der politischen Mitarbeit der Frauen ins Rathaus Bern.
Foto: Probst, Photopress/Key
Eine Frau liest um 1950 auf der kleinen Schanze ihre Zeitung. Zeitungen machen alle Launen mit.
Foto: Photopress/Key
Manchmal hilft ein starker Kaffee der Konzentration beim Lesen. Tea Room Gfeller 1930.
Foto: Carl Jost, Staatsarchiv des Kantons Bern (StAB), FN Jost N 355
Die erfreulichste Perspektive auf diesem wunderbaren Foto ist die Zeitung im Arm.
Foto: Paul Senn (GKS)
Grosse Ereignisse schaffen ein starkes Bedürfnis nach dem Lesen einer Zeitung. Hier ist es das Ende des Zweiten Weltkrieges am 8. Mai 1945.
Foto: Walter Studer (Photopress/Key)
Obwohl die Politikerinnen und Politiker selber zu einem guten Teil für die Nachrichten sorgen, liest kaum eine Berufsgattung intensiver Zeitung als diese. Schwerarbeit für die Bundesweibel vor der Herbstsession 1969.
Foto: Eugen Thierstein, BBB N Eugen Thierstein 286/9
Die legendäre Verkäufergestalt Fritz Guggisberg (rechts) mit unverzichtbarer Brissago 1950 am Bahnhofplatz. Er wurde mindestens einmal zum populärsten Berner erkoren, und noch heute hängt ein Porträtgemälde von ihm in der gemeinsamen Redaktion von «Bund» und BZ.
Foto: Photopress/Key
Der Zeitungsverkäufer beim Käfigturm.
Foto: Eugen Thierstein, BBB N Eugen Thierstein 286/3
Zeitungsverkauf auf dem Perron am Bahnhof Bern.
Foto: SBB Historic 3SV 428 10
Feine Sache, Zeitung kaufen vom Zug aus, als man noch die Fenster öffnen konnte. Szene von 1940.
Foto: SBB Historic 3SV 429 03
Schneegestöber in Bern 1944. Zeitungen werden dennoch gelesen, weshalb unser Mann wacker standhält.
Foto: Photopress/Key
Bundesrat Philipp Etter kauft seine Zeitung 1938 am Kiosk. Fast interessanter noch sind Frontbild und -text der Zeitschrift «Schweizer Illustrierte»: «New Yorker Radiosendung schildert den Krieg im Weltall – Marsungeheuer dringen auf die Erde ein und erobern sie – Panik unter den Hörern, die an die Wirklichkeit glauben!» Das Bild zeigt Orson Wells während der Radiosendung. Das Hörspiel war am 30. Oktober 1938 gesendet worden und war in den folengden Tagen Thema in allen grösseren Zeitungen.
Foto: Photopress/Key
Gute Laune bei diesem Zeitungsverkäufer. Haben die Verkäufer die Zeitungen, die sie verkauften, selber bezahlt und dann vom Gewinn gelebt?
Foto: Eugen Thierstein, N Eugen Thierstein 286/2
Eine Art Mini-Zeitungskiosk um 1955 unter den Lauben Berns, wie man sie früher ab und zu gesehen hat und wo der Verkäufer selber zum Leser geworden ist.
Foto: Walter Studer (Photopress/Key)
Nicht Wind und Wetter haben die Zeitungsverkäufer hinweggefegt. Es waren ganz andere Prozesse. Mag man sie bedauern oder nicht, die Zeitungsverkäufer waren jeden Tag draussen im Strom der Passantinnen und Passanten, um hie und da jemandem eine sauber gefaltete und trockene Zeitung ans Herz zu legen. In Verbindung mit den Zeitungsverkäufern, Frauen und Männern, war ein Zeitungstitel wie ein Freund, eine Freundin, die einem auch mal mahnen konnte und Dinge unter die Nase rieb, die man noch nicht gewusst hatte. Ein Zeitungstitel war wie eine alte Bekannte, die vielleicht auch einmal einen schlechten Tag einzieht, wetterfühlig ist, wie man selber auch, und bei aller kühlen Informiertheit, Züge hat, die man kennt und einschätzen kann, und die jeden Tag, egal in welchem Kleid, für einen da ist.
Düstere Aussichten? Auf der Zeitung steht das Datum 28. Mai 1943. Ausser dem Hut ist vermutlich alles privat.
Foto: Eugen Thierstein, BBB N Eugen Thierstein 286/6
Extrablatt-Verkauf in den Strassen Berns nach dem Sturz von Italiens Diktator Benito Mussolini, aufgenommen am 26. Juli 1943.
Foto: Meyer, Photopress/Key
Zeitungsangebot am Hirschengraben vor dem Café Rudolf am 27. Mai 1943.
Foto: Eugen Thierstein, BBB N Eugen Thierstein 286/7
Jeder hatte seine eigenen Erfolgsmethoden. Dieser strickende Zeitungsverkäufer befand sich um das Jahr 1950 herum am Breitenrainplatz in Bern.
Foto: Walter Studer (Photopress/Key)
Ein Zeitungsverkäufer verkauft um 1957 bei einer Tramstation in Bern die Abendausgabe des «Berner Tagblatts».
Foto: Walter Studer (Photopress/Key)
Eine Verkäuferin bei schlechtem Wetter in Bern bot auf dem Bahnhofplatz, vor dem Burgerspital, die «Basler Nachrichten» an. Auch die NZZ und andere Titel aus anderen Schweizer Städten suchten in der Hauptstadt ihre Leserinnen und Leser.
Foto: Photopress/Key
Einige Verkäufer schrieben die Schlagzeilen auf ihren Aushängen selber, damit der Absatz stimmte.
Foto: Walter Nydegger, StAB FN Nydegger 2022_02
Zeitungsausträger und -verkäufer, darunter auch eine Frau, warten 1942 auf die frischen Ausgaben ihrer Zeitung. Aber einer zählt in aller Ruhe noch jedes Exemplar durch.
Foto: Photopress/Key
Gegen Abend pressierte es auf einmal.
Foto: Eugen Thierstein, BBB N Eugen Thierstein 355/17
Ist die Brissago ein Erfolgsrezept?
Foto: Eugen Thierstein, BBB N Eugen Thierstein 286/4
Offenbar schon. Juni 1945. Noch einmal der «Bund»-Verkäufer Guggisberg mit unverzichtbarer Raucherware im Mundwinkel.
Foto: Eugen Thierstein, BBB N Eugen Thierstein 286/20
Haupteingang des Bahnhofs Bern mit Zeitungsverkäufer. Man kann das beschauliche Leben in Bern an einem Nachmittag im frühen September fast selber spüren und geniessen.
Foto: SBB Historic
Zeitungsverkäuferin und -verkäufer beim Eingang zur Güterspedition, den viele Bernerinnen und Berner als Durchgang zu den Zügen benutzten.
Foto: SBB Historic
Eine Kundin sucht sich einen Titel aus. Blick auf den Bahnhofplatz am 13. September 1947.