Experten trauen den Sauber-Erfolgen nicht
Ist es schon im nächsten Jahr mit den Erfolgen des Sauber-Teams vorbei? Namhafte Formel-1-Exponenten zweifeln an den Perspektiven des Schweizer Rennstalls, Teamchefin Monisha Kaltenborn widerspricht.
Die weissen Sauber-Boliden sind eine der positiven Überraschungen der laufenden Saison und haben drei Rennen vor Saisonende sogar noch Chancen, Mercedes vom 5. Rang zu verdrängen. Dennoch gibt es Skeptiker, die finden, der talentierte Deutsche Nico Hülkenberg mache mit seinem Wechsel vom WM-Siebten Force India zu Sauber einen Fehler. «Ich denke nicht, dass es für ihn ein Aufstieg ist. Langfristig gesehen ist Force India besser aufgestellt», erklärte etwa Paul Di Resta, Hülkenbergs aktueller Stallgefährte. In die gleiche Kerbe schlägt Hans-Joachim Stuck, früherer deutscher GP-Pilot und Experte des Fachportals Motorsport-total.com: «Wenn Sauber so weitermacht wie dieses Jahr, war der Schritt richtig, aber wenn nicht, dann war es vielleicht der falsche Schritt.»
Der Grund für die Zweifel an Sauber hat einen Namen: James Key. Der frühere Cheftechniker der Hinwiler, der inzwischen für den Konkurrenten Toro Rosso tätig ist, soll entscheidenden Anteil an der Konzeption des erfolgreichen Sauber C31 gehabt haben. Ohne Key, der Sauber im Januar dieses Jahres verliess, werde ein derart grosser Wurf kaum mehr gelingen, so der Tenor der Skeptiker. Ein Indiz für Keys aussergewöhnliche Qualitäten sind die Ergebnisse von Toro Rosso, seit er im September seinen Job dort angetreten hat. In drei der letzten vier Rennen fuhr das B-Team von Red Bull in die Punkteränge.
Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn konterte die Mutmassungen mit der Bemerkung, das Auto sei vom aktuellen technischen Komitee entwickelt worden. Es gebe keinen Grund, warum ihre Equipe nicht auch in der kommenden Saison vorne mitfahren könne. Für Kaltenborns Sicht der Dinge spricht, dass es die Sauber-Crew um den neuen Chefdesigner Matt Morris verstand, während der ganzen Saison mit den Besten mitzuhalten, und immer wieder kleine, aber wirkungsvolle Updates brachte. Laut Sauber-Entwicklungschef Pierre Wache versucht das Team mit Blick auf 2013, die Schwächen des C31 auszumerzen und so den C32 als Evolution des Vorgängers entstehen zu lassen. Dies ist möglich, da für einmal keine grundlegenden Regeländerungen anstehen.
Am Wochenende findet in Abu Dhabi das drittletzte Saisonrennen statt. Sauber liegt als Sechster der Konstrukteurswertung 20 Zähler hinter Mercedes. Für die geplante schrittweise Weiterentwicklung des C32 im kommenden Jahr wäre es sehr wichtig, den von den Silberpfeilen besetzten 5. Rang noch zu erreichen. Die Prämie, die GP-Vermarkter Bernie Ecclestone für Platz 5 auszahlt, soll rund 8 Millionen über jener für Platz 6 liegen.
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