«Es war die Hand Gottes – kein Manöver des Kapitäns»
Vor Gericht versucht sich der angeklagte Francesco Schettino als Held in der Not zu inszenieren. Der leitende Staatsanwalt entkräftete nun die Äusserungen des Costa-Concordia-Kapitäns.

Die umfangreiche Beweisaufnahme zur Havarie der «Costa Concordia» dürfte eine zweite Woche dauern. Die Staatsanwaltschaft ist der Ansicht, Unglückskapitän Francesco Schettino habe nichts dazu beigetragen, eine noch grössere Katastrophe beim Schiffbruch zu verhindern.
«Es war die Hand Gottes, die das Schiff nach der Kollision mit einem Felsen nahe an die Insel Giglio brachte, kein Manöver des Kapitäns», sagte der leitende Staatsanwalt Francesco Verusio am Mittwoch in Grosseto.
«Wenn nicht der Wind das Schiff in der Unglücksnacht an die Küste getrieben hätte, dann wäre es (auf See) gekentert und in einer Minute gesunken», fügte er an.
Beweisaufnahme könnte noch länger andauern
Der leitende Staatsanwalt widersprach mit seinen Äusserungen am Rande der Beweisaufnahme den Anwälten Schettinos und auch früheren Behauptungen des Kapitäns, wonach er Schlimmeres noch verhindert habe.
Die umfangreiche Beweisaufnahme zur Havarie des italienischen Kreuzfahrtschiffes könnte sich noch eine zweite Woche hinziehen, wie Verusio sagte. In Grosseto hatte am Montag im Beisein des Unglückskapitäns die Beweissicherung zu dem Schiffbruch begonnen.
«Die Beweisaufnahme verläuft bestens, und ich hoffe, die Ermittlungen bis zum Jahresende abzuschliessen», sagte Verusio vor Journalisten. Damit könnte es im Jahr 2013 zum Prozess kommen. Ermittelt wird gegen Schettino und neun andere führende Mitglieder der Besatzung sowie gegen Verantwortliche der Genueser Reederei Costa Crociere.
Bei dem Schiffsunfall starben 32 Menschen. Das Kreuzfahrtschiff war mit mehr als 4200 Menschen an Bord am 13. Januar zu nahe an die toskanische Insel Giglio herangefahren und hatte einen Felsen geschrammt. Es lief dann an der Küste auf Grund und kippte um.
SDA/mrs
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