Expertinnen über Ukraine-FlüchtlingeEs kommen Frauen und Kinder – was heisst das für die Schweiz?
Eine Historikerin und eine Anthropologin sagen, was jetzt für die Ukrainerinnen hier wichtig ist, was man bei der Einschulung beachten muss. Und sie warnen vor sexueller Ausbeutung.

Frau Strasser, was unterscheidet den aktuellen Flüchtlingsstrom aus der Ukraine von früheren Wellen wie zum Beispiel jenen aus Syrien oder dem Balkan?
Sabine Strasser: Der wesentlichste Unterschied ist gesetzlicher Natur. Zum ersten Mal tritt in der EU und in der Folge auch in der Schweiz mit dem Schutzstatus S der sogenannte vorübergehende Schutz in Kraft. Dieser Notfallmechanismus ist nach den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien entstanden mit der Absicht, auf Massenzustrom von Vertriebenen rasch und unbürokratisch reagieren zu können. Das ist ein sehr wichtiger Schritt. Gleichzeitig ist er problematisch.