«Es ist Zeit für einen Kurswechsel»
Zehntausende Menschen haben in Portugal gegen das Sparprogramm der Regierung demonstriert. Die Gewerkschaften künden landesweite Streiks an.

Nach Angaben der Gewerkschaft CGTP versammelten sich in der Hauptstadt Lissabon rund 130'000 Demonstranten, in Porto rund 50'000. Die Polizei machte keine Angaben zu den Zahlen, örtliche Medien schätzten die Teilnehmerzahl geringer ein. «Es ist Zeit für einen Kurswechsel», sagte CGTP-Generalsekretär Manuel Carvalho da Silva auf der Kundgebung in Lissabon. Die Demokratie sei in Gefahr. Er kündigte für Oktober mehrere landesweite Streiks an.
Portugal gehört zu den hochverschuldeten Ländern der Euro-Zone, die Milliarden-Hilfen von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Anspruch nehmen mussten, um einen Staatsbankrott abzuwenden. Im Mai hatte es die Zusage über Notkredite im Umfang von 78 Milliarden Euro über einen Zeitraum von drei Jahren erhalten.
Streit führte zu vorgezogenen Neuwahlen
Der Streit um die damit verbundenen strikten Spar- und Reformanstrengungen hatte zu vorgezogenen Neuwahlen geführt, bei denen die sozialistische Regierung von Ministerpräsident José Socrates von den konservativen Sozialdemokraten abgelöst wurde.
Die neue Regierung unter Pedro Passos Coelho versucht, die Schuldenkrise mit Steuererhöhungen, einer Kürzung der Sozialausgaben, Privatisierungen und einem Einfrieren der Beamten-Gehälter in den Griff zu bekommen.
SDA/miw
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