«Es braucht neue Ideen für Europa»
Josef Ackermann fordert eine europäische Grundsatzdiskussion. «Diese Debatte sollte man rasch führen», sagt der Chef der Deutschen Bank in Davos.

Herr Ackermann, Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte in ihrer Eröffnungsrede am WEF, Europa müsse mehr zusammenrücken, die Mitgliedsländer müssten dazu künftig auch mehr Kompetenzen an Brüssel abgeben. Wie stehen Sie dazu? Josef Ackermann: Ich sehe das auch so. Es ist schon lange meine These, dass wir eine Grundsatzdiskussion führen müssen, wenn wir jetzt zuerst über eine stärkere Integration zu einer Fiskalunion und später vielleicht auch zu einer politischen Union kommen. Das braucht neue Ideen für Europa, eine neue «Raison dÊtre». Und es ist auch meine These, dass die Versöhnungsthese – immer Frieden, nie mehr Krieg – zwar nach wie vor sehr wichtig ist, dass wir aber dennoch neue Werte finden müssen.