Erste Bauphase abgeschlossen
Als nächste Schutzmassnahme folgt die Sanierung des Dorfbachs.
Zufrieden blickt Ruedi Flückiger über die Baustelle am Rande seines Dorfs. Hinter ihm promenieren einige Zuschauer, vor ihm schütten Bagger die letzten Kubikmeter Sand und Schutt für den neuen Damm auf. Die Erleichterung beim Gemeindepräsidenten ist spürbar. Mit der Fertigstellung des neuen und lange umstrittenen Naturdamms (siehe Kasten) geht die erste Bauphase des Schwarzenburger Hochwasserschutzprogramms zu Ende. Diese bilanziert Flückiger (SP) positiv: «Seit dem Spatenstich am 9.April waren wir zeitlich immer gut drin, der lange Sommer mit viel schönem Wetter kam uns natürlich entgegen.» Auch den Kostenfahrplan könne man höchstwahrscheinlich einhalten, zwar fehlten noch die Schlusskosten zum Damm, die dafür budgetierten 1,4 Millionen Franken werde man jedoch nicht überschreiten. Nun folgt der Bach Weiter geht es nun mit der Sanierung und Umgestaltung des Dorfbachs. Dies wird deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen und auch finanziell wesentlich höher zu Buche schlagen. Bis 2012 sollen die Ufer durchs Dorf hindurch bis zur Ringgenmatt ausgebessert werden, was insgesamt 3,1 Millionen Franken kostet. «Das fordert natürlich auch einen intensivierten Anwohnerdiskurs, da die Bauarbeiten nun mitten im Dorfzentrum stattfinden werden», so Flückiger. Rund ein Drittel der Gesamtkosten übernimmt die Gemeinde Wahlern, den Rest teilen sich Bund und Kanton. Als nach 1985 die Wunden des grossen Schwarzenburger Hochwassers geleckt wurden, war Ruedi Flückiger eben erst in die Gemeinde gezogen. Seither kämpft die Arbeitsgruppe Hochwasserschutz für bauliche Massnahmen im Dorf, um bei einer nächsten Flut gewappnet zu sein. Noch immer präsidiert Ruedi Flückiger die Gruppe, jede Woche findet sie zu einer Bausitzung zusammen. Insbesondere dem Vorarbeiter der Baufirma attestiert Flückiger ein besonderes Lob, «für ihn war es sicher nicht einfach, mit allen Beteiligten zu kooperieren». Aufwändige Dienstbarkeit Einen nächsten Schritt stellen jetzt die zahlreichen Dienstbarkeitsvereinbarungen dar, welche für die über 40 an den Bach anstossenden Haushalte vorgenommen werden müssen. «Diese werden wir mit allen Anwohnern einzeln besprechen», erklärt Flückiger. Beispielsweise werde mancherorts der Bach teilweise überdeckt, um darüber Abstellplätze und Durchfahrten zu ermöglichen. «Allen Erwartungen gerecht zu werden ist wahrscheinlich nicht möglich», sagt Flückiger vorgreifend. Dennoch, die Anliegen der Anwohner werden sehr ernst genommen, schliesslich wurden bereits beim Bau des Damms Vorschläge aus der Bevölkerung geprüft. Nebst den zahlreichen Einsprachen, auf welche meist eingegangen werden konnte, gab es auch einige Vorschläge zur Mitwirkung, «die meisten betrafen aber wiederum die Bauarbeiten am Dorfbach, weniger den Damm», meint Flückiger. Obwohl die Hochwassergefahr bis zur Fertigstellung des Schutzes 2012 nur teilweise gebannt ist, werden im Dorfzentrum nun wieder Baugesuche angenommen. Die ersten Baubewilligungen für eine gemischte Zone (Wohn- und Gewerbenutzung) kann die Gemeinde wohl bald erteilen, vermutet zumindest der Präsident. Die nächsten Baufirmen kommen aber im Auftrag der Gemeinde. «Für die zweite Etappe schreiben wir jetzt den Auftrag frisch aus, das ist so vorgeschrieben, obwohl wir bis jetzt mit allen sehr zufrieden waren», erklärt Flückiger das Vorgehen. Moritz Marthaler >
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