Erpresserbrief: Polizei ermittelt nicht gegen Steinbrück
Vor 14 Jahren sollen Peer Steinbrück und seine Frau eine Putzfrau illegal beschäftigt haben. Dies besagen Informationen aus einem Erpresserbrief. Die Staatsanwaltschaft will den Fall nicht weiter verfolgen.

Die deutsche Staatsanwaltschaft wird wegen der Vorwürfe in einem Erpresserbrief gegen SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück keine Ermittlungen aufnehmen. In dem Brief wurde Steinbrück und seiner Ehefrau Gertrud vorgeworfen, vor 14 Jahren eine Putzfrau illegal beschäftigt zu haben.
Der Schreiber drohte damit, dies öffentlich zu machen, falls Steinbrück nicht auf die Kanzlerkandidatur verzichte. Steinbrück und seine Frau wiesen die Vorwürfe entschieden zurück.
Verjährung
Die Staatsanwaltschaft wird aber nicht ermitteln: «Dazu müssten wir beim Deutschen Bundestag erst einmal die Aufhebung der Immunität beantragen», sagte Oberstaatsanwalt Fred Apostel von der Staatsanwaltschaft in Bonn (Nordrhein-Westfalen) am Mittwoch.
Selbst wenn an den Anschuldigungen etwas dran wäre: Die Staatsanwaltschaft habe keine Sekunde daran gedacht, Ermittlungen einzuleiten, da das Ganze ja auch verjährt wäre.
Am Montag hatte sich der Briefschreiber bei der Staatsanwaltschaft gemeldet. Er habe den Brief zwar in einem Augenblick momentaner Verärgerung über Steinbrück geschrieben, ihn dann aber nicht abschicken wollen. Er sei irrtümlich in die Post geraten.
Die Staatsanwaltschaft überprüft die Angaben des Mannes. Zu seiner Identität machte Apostel keine Angaben. Es wird weiter wegen versuchter Nötigung ermittelt.
Umfragen sehen Merkels Partei vorne
Die Deutschen entscheiden am 22. September, wer sie in den nächsten vier Jahren regieren wird. Rund 61,8 Millionen Bürgerinnen und Bürger sind zur Bundestagswahl aufgerufen. Das Parlament wählt nach seiner Konstituierung den neuen Regierungschef.
In den Umfragen liegen die regierende christlich-liberale Koalition und die linken Oppositionsparteien zusammengenommen etwa gleich auf. Mit Abstand stärkste Partei sind die Christdemokraten von Bundeskanzlerin Angela Merkel weit vor Steinbrücks Sozialdemokraten.
SDA/wid
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