Ernten – wie in alten Zeiten
Werbeveranstaltung in
Die Dreschmaschine von Werner Schürch rattert, René Mistelis Knetmaschine ächzt, und die Frauen vom Kirchenchor Roggwil rühren im Eiertätsch. Sie und viele Akteure mehr haben am Samstag dafür gesorgt, dass das 6.Rottaler Erntefest in Roggwil zu einer Erfolgsgeschichte wurde. Bei sommerlichen Temperaturen zog reichlich Volk auf den Schulhausplatz, um zu sehen, schmecken und erleben, was sich links und rechts der Rot, welche von Gondiswil nur über ein paar Kilometer, aber durch die Kantone Luzern, Bern und Aargau in die Langete fliesst, alles tut. Staub und Dieselduft Optisch und akustisch sorgt in regelmässigen Abständen Werner Schürch aus Röthenbach für Aufsehen. Wenn er seinen alten Traktor anwirft, um die Dreschmaschine in Schwung zu setzen, riecht es nach Diesel, und eine feine Staubwolke macht sich breit. Schürch demonstriert, wie in der Zeit, bevor die riesigen Mähdrescher über die Getreideäcker donnerten, die Bauern das Getreide verarbeiteten. Nicht weit von Schürch hat René Misteli seine Backstube eingerichtet. Im Laderaum seines Transporters setzt er als frühster Erntefestteilnehmer morgens um zwei Uhr die Knetmaschine in Gang. Während gut zwölf Stunden verarbeitet er die Teige auf dem Wirktisch unter freiem Himmel anschliessend zu Zöpfen und Broten, welche, nachdem sie im Holzbackofen den knusprigen Finish erhalten haben, in grosser Zahl über den Ladentisch gehen. Dass altes Handwerk nicht Schnee von gestern ist, merkt, wer dem Tun von Hansueli Röthlisberger als Schindelmacher, Richard Bucher als Nachfolger der Ziegelmacher aus dem Kloster St.Urban und der Spinnfrauen aus Frienisberg zuschaut. Sie erklären engagiert und lassen Experimentierfreudige selbst Hand anlegen. Reiche Produktepalette Unter den blau-gelben Dächern der Marktstände wird eine grosse Zahl von Produkten aus der Region angeboten: Whiskey, Rapsöl, Käse- und Fleischspezialitäten – nichts scheint zu fehlen, um im Rottal zur Selbstversorgung zurückkehren zu können. Für Mitorganisator Werner Stirnimann fällt die Bilanz zum Erntefest positiv aus. Interesse und Engagement der lokalen Behörden würden stetig wachsen. Sein Wunsch: «Nachdem das Fest jetzt dreimal in Luzerner und Berner Gemeinden stattgefunden hat, wäre es schön, einmal im Aargau zu Gast zu sein.» Hanspeter Flückiger >
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch