Erneut stehen Änderungen ins Haus
Pöstli-Beizerin Nicole Inniger scheint in Langenthal mit ihrem Latein am Ende zu sein. Ob ein Hilferuf in letzter Minute noch die Wende bringt? Die Zeichen sprechen dagegen.

Die Gastronomin nennt die Dinge gleich selbst beim Namen: «Ich befürchte, es geht zu Ende mit dem Pöstli.» Nur noch bis Ende März habe sie Zeit, eine Lösung zu finden, lässt Nicole Inniger, Betreiberin des Restaurants zur alten Post im Tona-Haus, auf Facebook verlauten.
Dass Inniger in eine düstere Zukunft blickt, war bekannt. Ihr Hauptproblem: der Mietzins. Die Beizerin sieht sich mit deutlich höheren Konditionen konfrontiert. Dies, nachdem das Tona-Haus vom mittlerweile verstorbenen Eigentümer Otto Tona in neue Hände übergegangen war. «Es liegt definitiv am Zins – und nicht an der Motivation», sagte Nicole Inniger kürzlich gegenüber dieser Zeitung.
Eigentlich sei sie «voller Tatendrang», meldet sie sich nun erneut zu Wort. Sie brauche aber Hilfe in allen Dingen – juristisch, buchhalterisch, finanziell. «Wollt ihr helfen, dass das Restaurant zur alten Post weiterbesteht?», richtet sich Inniger an die Onlinegemeinde. Ein Hilferuf in letzter Minute. Und höchstwahrscheinlich einer, der zu spät kommt.
Bar oder Ladenlokal möglich
Denn der Vertrag mit Nicole Inniger wird per Ende März definitiv aufgelöst. Bei der Immobilienverwalterin, der KBT Treuhand AG, bestätigt man die Kündigung. Theoretisch könne das Lokal in Absprache mit der jetzigen Betreiberin per sofort übernommen werden, sagt KBT-Direktorin Sonja Hadorn. Sie bestätigt auch, dass es sich beim online ausgeschriebenen Langenthaler Restaurantbetrieb ums Pöstli handelt.
Im Internet wird ein entsprechendes Lokal per Inserat angepriesen – jedoch ohne Bilder und ohne Nennung des exakten Standorts.
Aus dem Inserat geht hervor, dass das Pöstli nicht zwingend eine Beiz bleiben muss. Das «vollständig ausgestattete Restaurant» könne auch als Bar benutzt werden. «Die freie Fläche kann ebenfalls zu einem Gewerbeobjekt oder als Ladenlokal umgebaut werden», heisst es weiter. Das Mobiliar sei im Mietpreis inbegriffen. Interessenten könnten also quasi «einkaufen und loslegen». Über mangelndes Interesse kann sich Sonja Hadorn gemäss eigenen Angaben nicht beklagen.
«Wollt ihr helfen, dass das Restaurant zur alten Post weiterbesteht?»
Die Immobilienverwalterin ist allerdings auf der Suche nach jemandem «mit einer guten Idee oder einem modernen Konzept». Was das genau heissen soll, dazu äussert sich Hadorn nicht. Ein gutbürgerliches Lokal wird nicht kategorisch ausgeschlossen, scheint aber nicht Priorität zu haben.
Kommts also zum Konzeptwechsel? Das bedeutete einen Bruch mit der Tradition. Denn die Beiz im Erdgeschoss ist klar kennzeichnend fürs Tona-Haus. Allerdings hat das Lokal wechselvolle Jahre hinter sich. Mehrere Gastronomen scheiterten an der Aufgabe, das Pöstli erfolgreich zu betreiben.
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