Erneut ein grosser Abend für YB
YB schaltet erneut in der 3. Qualifikationsrunde zur Champions League einen ukrainischen Topklub aus. Die Young Boys begeistern beim 2:0 gegen Dynamo Kiew mit einer starken Leistung.
Wäre es ein Boxkampf, Dynamo Kiew würde in den Seilen liegen. Getroffen und schwer taumelnd – nicht aber geschlagen. 1:0 führt YB eine Viertelstunde vor Schluss im Rückspiel der 3. Qualifikationsrunde zur Champions League gegen Dynamo Kiew. Nur 1:0 angesichts der vielen Torchancen. In der Schlussphase scheitert Guillaume Hoarau erneut aus bester Position, Jean-Pierre Nsamé trifft das verlassene Tor nicht, Miralem Sulejmani verpasst in der 90. Minute knapp.
Doch nur wenige Sekunden und einen Sulejmani-Eckball später liegen sich die Young Boys doch in den Armen.Jordan Lotomba, eingewechselt wie Nsamé und Sulejmani, trifft mit dem Kopf und dank eines groben Patzers von Maxim Koval zum 2:0. Der Dynamo-Goalie lässt den Ball aus den Händen hinter die Linie fallen. YB übersteht danach die sechsminütige Nachspielzeit problemlos – und schaltet den Favoriten aus. Es ist eine Sensation, aber kein Wunder wie ein Jahr zuvor an gleicher Stelle gegen Schachtar Donezk.
Assalé wirbelt, Hoarau trifft
YB-Heimspiel Nummer 2 in dieser jungen Saison sorgte auch abseits des Rasens für spezielle Begebenheiten: Rund 13 300 Zuschauer können erheblich mehr Atmosphäre und Lärm erzeugen als mehr als 31 000. Die Ambiance im Stade de Suisse jedenfalls geriet klar stimmungsvoller als elf Tage zuvor beim ausverkauften Ligastart gegen Basel (2:0). Der Abend erinnerte stark an ein Jahr zuvor, als nicht einmal 10 000 Besucher die YB-Wende gegen Schachtar mitgefeiert hatten.
Per Strafstoss besorgt Guillaume Hoarau das 1:0. Quelle: SRF
Mal wieder riefen die Young Boys in einem Europacup-Heimspiel eine Topleistung ab. Konzentriert und engagiert und leidenschaftlich, mit Druck, Passgenauigkeit, Selbstvertrauen. So ganz anders als eine Woche zuvor in Kiew, als im Hinspiel ein fehlerhafter, zögerlicher Auftritt in einer eher zu knappen 1:3-Niederlage geendet hatte.
Und wer sich als Berner Supporter ein frühes Tor gewünscht hatte, kam auf seine Kosten. Der unbequeme Roger Assalé setzte im Strafraum nach, verwickelte Verteidiger Mikola Morodsjuk in einen Zweikampf, fiel hin – und erhielt einen Penaltypfiff, den man als nicht zwingend bezeichnen kann. Guillaume Hoarau verwertete den Elfmeter nach 13 Minuten eiskalt zum 1:0. Die Young Boys hatten den Gegner früh dort, wo sie ihn haben wollten.
Da fällt es doch noch, das 2:0. Quelle: SRF
Und sie überzeugten weiter. Mit breiter Brust, bemerkenswerter Aggressivität und stürmischen Aussenverteidigern konstruierten die Gastgeber ihre Angriffe, vorne gefiel der ungemein wirblige, leichtfüssige Assalé in seiner Sonderfunktion als Störenfried in allen Räumen. Der nur 167 Zentimeter grosse Ivorer könnte auch eine Hauptrolle als tänzerisch hochwertiger Artist im Zirkus übernehmen, derart flink und beweglich ist er. Die hünenhaften, hüftsteifen Kiew-Defensivspieler erlebten auf dem Berner Kunstrasen einen äusserst unangenehmen Abend.
Wölflis Schlüsselparade
In ihrem mitreissenden Vortrag versäumten es die Young Boys einzig, das 2:0 zu erzielen. Chancen dazu vergaben sie einige, immer wieder kamen sie in aussichtsreicher Lage zum Abschluss. Und im Sturmwirbel vergassen die Young Boys nicht, eine gesunde Balance zu halten. Die Gäste enttäuschten schwer, es gelang ihnen nicht, ihren Ausnahmespieler einzubinden.
Bis zur 63. Minute – und wenige Augenblicke nach einer weiteren guten Möglichkeit für YB, die Christian Fassnacht mit einem Kopfball aus fünf Metern vergab. Andrei Jarmolenko also düpierte mit feiner Finte zwei Spieler, spielte den smarten Doppelpass, scheiterte aber allein vor dem Tor an Goalie Marco Wölfli, der den verletzten David von Ballmoos vertrat.
Wölfi pariert gegen Jarmolenko. Quelle: SRF
Auch das war eine Schlüsselszene auf dem Weg zum YB-Triumph. Nach Punkten. Und am Ende doch mit einem K.-o.-Sieg.
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