Milliardenprojekt AxenstrasseErneuerung der Nord-Süd-Verbindung am Urnersee verzögert
Umweltverbände blockieren den Bau der «Neuen Axenstrasse». Und aufwändige Sicherheitsmassnahmen bremsen das Bauvorhaben zusätzlich.

Das Milliardenprojekt einer neuen Axenstrasse zwischen den Kantonen Uri und Schwyz ist durch Beschwerden blockiert. Trotzdem können Teile davon, wie die Schutzgalerie im Gumpisch, bereits gebaut werden. Bis diese steht, dürfte es aber noch Jahre dauern, weil aufwendige Sicherheitsmassnahme nötig sind.
Die Kantone Uri und Schwyz planen im Auftrag des Bundes die neue Verbindung mit zwei Tunneln zwischen Ingenbohl SZ und Flüelen UR am Vierwaldstättersee. Die Baubewilligung vom April 2020 haben Umweltverbände beim Bundesverwaltungsgericht angefochten. Sie befürchten einen Kapazitätsausbau, weil neben der bestehenden Axenstrasse eine neue Route gebaut würde.
Der Schwyzer Baudirektor André Rüegsegger sagte an einer Informationsveranstaltung am Donnerstag in Sisikon UR, es gebe keinen Kapazitätsausbau, da die neue Axenstrasse im Gebiet Gumpisch auf die bestehende Axenstrasse zurückgeführt werde.
Die neue Strasse sei nötig, da die ganze Strecke naturgefahrenmässig sehr labil sei. «Hier muss man endlich eine dauerhafte, verlässliche Lösung finden.» Der Schriftenwechsel mit dem Gericht sei abgeschlossen, man erwarte in den nächsten Monaten einen Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts.

Erst dann können die Sicherungsarbeiten für den Bau der Galerie in Angriff genommen werden, etwa ein Schutzdamm sowie Rodungen, was einige Jahre in Anspruch nehmen dürfte. Mit dem Start der Ausführung der Galerie sei 2026 zu rechnen.
Im Gumpischtal stürzt immer wieder Gesteinsmaterial gegen oder auf die Axenstrasse. Zur Zeit wird die zum Nationalstrassennetz gehörende Strasse mit einer Überwachungsanlage gesichert.
Ob und wann die eigentliche neue Axenstrasse mit dem Morschacher und dem Sisikoner Tunnel gebaut werden kann, hängt vom Genehmigungsprozess ab, wie das Bundesamt für Strassen Astra anlässlich der Präsentation festhielt. Die neue Verbindung könnte frühestens nach 2031 in Betrieb gehen.
16'000 Fahrzeuge pro Tag
Timotheus Abegg, Gemeindepräsident von Sisikon sagte, die Verkehrssituation in seinem Dorf sei ein Trauerspiel. Täglich würden 16'000 Fahrzeuge Sisikon passieren. Baldige Linderung sei leider nicht in Sicht, wenn man von einer Bauphase von über zehn Jahren für die Neue Axenstrasse ausgehe.
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