Ermittlungen gegen Usbekische Diktatorentochter
Gulnara Karimowa hatte bereits die Schweizer Behörden stutzig gemacht, als sie versuchte 600 Millionen Franken abzuheben. Nun laufen auch in Frankreich Ermittlungen.

Gegen die älteste Tochter von Usbekistans Staatschef Islam Karimow wird in Frankreich wegen des Verdachts der Geldwäsche ermittelt. Bereits Mitte Februar wurden gegen Gulnara Karimowa Ermittlungen wegen «Geldwäsche in einer organisierten Bande» und Bestechung eingeleitet, wie heute aus Justizkreisen in Paris verlautete. Auch in der Schweiz wird gegen Karimowa ermittelt.
Die Behörden versuchen laut den Justizkreisen herauszufinden, wer wirtschaftlicher Nutzniesser von mehreren Unternehmen und Immobilien ist, darunter einer Villa im südfranzösischen Nobelküstenort Saint-Tropez. Laut der südfranzösischen Regionalzeitung «Nice Matin» hatte Karimowa die Schweizer Behörden stutzig gemacht, als sie 2012 in einer Bank des Landes mehrfach versuchte, 600 Millionen Franken abzuheben.
Mode, Schmuck, Musik, Film und Politik
Gulnara Karimowa ist zu so etwas wie dem Aushängeschild Usbekistans geworden: Die Absolventin der US-Eliteuniversität Harvard vertrat ihr Land bis Juli bei den Vereinten Nationen in Genf, sie vertreibt unter ihrem Label Guli Schmuck, Kosmetik und Kleidung und singt zudem unter dem Künstlernamen Googoosha. Im Dezember veröffentlichte sie ein gemeinsam mit dem französischen Schauspielstar Gérard Depardieu aufgenommenes Lied.
Auch im Filmgeschäft arbeiten beide zusammen: Karimowa ist Co-Autorin einer Serie über die Ursprünge der berühmten zentralasiatischen Seide, in welcher der inzwischen mit einem russischen Pass ausgestattete Depardieu mitspielen soll. Auch politische Ambitionen werden Karimowa nachgesagt: Beobachter rechnen damit, dass sie die Nachfolge ihres Vaters antreten könnte, der seit 1989 in Usbekistan das Sagen hat. Sie selbst weist das zurück.
AFP/rub
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