Erfolgreicher Weg aus der Schuldenfalle
30 Rappen bezahlen Oberländer Gemeinden pro Einwohner an die Beratungsstelle Hifidi (Hilfe in finanziellen Dingen). Als Betroffener erzählte Kurt Rieder, wie er dank Hifidi aus der Schuldenfalle herauskam.

«Hifidi ist Prävention»: So erklärte Präsident Bruno Martig eine wesentliche Aufgabe der Dienstleistung der beiden Spiezer Kirchgemeinden, die Menschen in finanziellen Nöten aus der Schuldenfalle begleitet. Dies vor Vertretungen aus Gemeinden und Sozialdiensten im Jahresbericht 2017 an der Hauptversammlung im Spiezer Kirchenzentrum Bruder Klaus.
Probleme mit Finanzen
Wie bereits in der Sendung Kirchenfenster von Radio BeO vom 20. Februar erzählte Kurt Rieder offen, wie er in die Schuldenfalle getappt war: «Weil ich das Geld für andere ausgab, aber nicht für mich selber.»
Obwohl er voll im Arbeitsprozess gewesen sei, sei er mit den Finanzen nicht klargekommen, sagte der gelernte Koch, der heute als Logistiker arbeitet. «Dank Hifidi geht es mir wieder gut, obwohl noch einiges an Schulden abzubauen ist», freute er sich.
Dabei verteilt Hifidi nicht etwa Geld, sondern erleichtert Abzahlungen mit umfassender Budgetberatung, strikter Einkommensverwaltung und der Suche nach einer günstigen Wohnung.
Sozialarbeit im Alltag
Nach jahrelanger Freiwilligenarbeit professionalisierten die Spiezer Kirchgemeinden im Jahr 2011 Hifidi. Heute teilen sich drei Sozialarbeiterinnen 120 Stellenprozente in zwei Büros im BKW-Gebäude an der Thunstrasse 37. Um die Beraterinnen zu entlasten, ist laut Martig eine administrative Teilzeitstelle geplant.
Den Hauptteil der Finanzen tragen die Kirchgemeinden, wesentlich unterstützt von der Einwohnergemeinde Spiez. Auch Freikirchen leisten Beiträge. Die Absicht von Hifidi, betroffenen Menschen helfen zu können, «bevor sie beim Sozialamt landen», so Bruno Martig, wird derzeit von Sozialdiensten von Thun bis Interlaken anerkannt und mitgetragen.
Davon profitieren 2017 124 Klientinnen und Klienten aus dem Oberland, von Thun bis Adelboden. Einhellig drückten die Delegierten an der HV den Wunsch aus, Beratungsstellen und Arbeitgeber sollten die Dienstleistung vermehrt empfehlen. Infolge des Wegzugs ihres Vorgängers wurde Gabriele Berz, Gemeindeleiterin der katholischen Kirchgemeinde, in den Vorstand gewählt.
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