Heimatschutz versus FambauErbitterter Häuserkampf in Bern-West
Der Berner Heimatschutz beklagt, dass die Sanierung der Siedlung Meienegg nicht geprüft worden sei. Er kritisiert nebst der Eigentümerin auch den Berner Gemeinderat.

Ein Schritt bloss ist es von der Tramhaltestelle Stöckacker in Bern-Bethlehem in die Siedlung Meienegg. Betritt man sie mit Enrico Riva und Raphael Sollberger, zwei Vorstandsmitgliedern des Regionalverbands Bern-Mittelland des Berner Heimatschutzes, weisen diese schon am Eingang auf die Qualitäten der ersten Berner Genossenschaftssiedlung hin, in der sie «ein gut erhaltenes Juwel» sehen. Wie der grösste Teil des Tscharnerguts drei Tramstationen weiter gehört die Meienegg der Fambau.
Die bis unters Dach von Hand verputzten Hausfassaden, das viele Grün, die «modellierten Niveauunterschiede», der dörfliche Charakter der Siedlung: Der jugendliche Architekturhistoriker Sollberger, angestellt bei der Denkmalpflege des Kantons Zürich, ist fast nicht zu bremsen, wenn er all die Details erläutert, die ihn an der Meienegg faszinieren. «Man fühlt sich einfach wohl hier», sagt sein schon etwas älterer Kollege Riva, Anwalt und Professor für Staats- und Verwaltungsrecht.