Entwarnung beim Bombenfund – Deutschland bleibt im Ausnahmezustand
Im Fall des verdächtigen Gepäckstücks in Namibia hat der deutsche Innenminister Thomas de Maizière Entwarnung gegeben. Doch das Land bleibt in erhöhter Alarmbereitschaft.
Innenminister De Maizière (CDU) gibt Entwarnung im Fall des Gepäckfundes von Windhuk. Bei dem auf dem Flughafen von Windhuk gefundenen Gepäckstück habe es sich um eine sogenannten Realtestkoffer einer Firma aus den USA gehandelt, sagte er am Freitag in Hamburg. Wegen des Fundes hatte ein Airbus von Air Berlin erst mit mehrstündiger Verspätung von Windhuk nach München starten können.
Laut de Maizière ergab eine Überprüfung des Koffers durch Experten des Bundeskriminalamtes (BKA), dass sich in dem Gepäckstück kein Sprengstoff befand. Für die Passagiere des Air-Berlin-Flugs habe nach bisherigen Erkenntnissen zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden. Dem Minister zufolge stellt die amerikanische Firma Alarmsysteme her.
Die schärferen Kontrollen dauern an
Die wegen der Terrorbedrohung verschärften Sicherheitskontrollen in Deutschland müssen nach Polizei-Einschätzung mindestens bis zum Jahresende aufrechterhalten werden. «Die Sicherheitsbehörden stellen sich darauf ein, dass der Ausnahmezustand mindestens bis zum Jahresende anhält», sagte der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Freitag). Für Dezember geplante Ferien und freie Tage seien Polizisten vielerorts bereits gestrichen worden.
«Solange die Weihnachtsmärkte laufen, müssen wir jederzeit mit Anschlägen rechnen», sagte Wendt laut einem Vorabbericht. Es handle sich insgesamt für die Polizei um die grösste Herausforderung der Nachkriegsgeschichte.
Sorge wegen möglicher Anschläge
Das Innenministerium hatte Mitte der Woche erstmals konkret vor einem Anschlag gewarnt. Nach Hinweisen aus dem Ausland planen demnach radikale Islamisten bis Ende November Anschläge in Deutschland. Der Chef der Bundespolizei Matthias Seeger warnte vor Panik oder Hysterie. Er erklärte jedoch, die Terror-Gefahr sei ernster als jemals zuvor. «Auf einer Skala von eins – keine Gefahr – bis zehn – akute Anschlagsgefahr – liegen wir im Moment bei 9», sagte er der «Bild»-Zeitung (Freitag).
Vor dem Hintergrund der gestiegenen Terrorgefahr will die Regierungskoalition die Sicherheitsbehörden mit 600 neuen Stellen verstärken. Bislang hatte die Bundesregierung die Streichung von bis zu 1000 Stellen bei der Bundespolizei in den kommenden vier Jahren geplant.
SDA/jak/raa
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