Embracher Fischer ärgert sich über tierische Konkurrenz
Im Weiher Chlostergumpen fischt Georg Brunner. Derzeit bleibt sein Angel- haken aber leer. Er gibt den Kormoranen die Schuld dafür.
Von Sandra Zrinski Embrach – Vergangenes Jahr hat Georg Brunner gut drei bis fünf Fische aus den Chlostergumpen gezogen, wenn er sich mit seiner Angel an den Embracher Weiher setzte. «Jetzt fange ich dort nichts mehr», sagt der Pächter. «Die Würmer baden umsonst.» Grund für seine schlechte Fangquote seien die Kormorane, ist Brunner überzeugt. Diese suchen seit diesem Winter den Weiher heim. «Eine Frau hat mal 20 Vögel aufs mal gesehen», sagt der Mann, der sich als Fischer über jeden hungrigen Rivalen ärgert. Bevor sich der schwarze Wasservogel am Gumpen eingerichtet hatte, waren es Graureiher, die sich in Brunners Revier gütlich getan hatten. Er habe sich deshalb an die kantonale Fischerei- und Jagdverwaltung gewendet. «Passiert ist aber nichts.» Nicht immer geschützt Der Kormoran ist im Kanton Zürich grundsätzlich geschützt. Aufgrund einer speziellen Regelung darf der Fischfresser aber seit 2009 jeweils zwischen dem 1. September und dem 31. Januar geschossen werden. Seinen Schutz haben die Behörden nicht aufgehoben. Und nun, während der Brutzeit, darf er nicht aufs Korn genommen werden. Brunner hat deshalb keine Handhabe gegen den schwarzen Wasservogel. Ziel der Abschüsse ist nicht etwa die Verkleinerung der Kormoranpopulation, sondern die «Vergrämung» der Vögel, wie es in der entsprechenden Verfügung heisst. Das heisst, dass sie verscheucht werden sollen. Dies ist eine der Massnahmen zur Verbesserung der Bestände der Fische. Zur Flinte greifen darf der Embracher Fischer ungeachtet der temporären Jagderlaubnis sowieso nicht selbst. Zum Abschuss befugt sind in der Regel die Pächter der lokalen Jagdgesellschaften. Albert Berbier, Obmann der zuständigen Gesellschaft Embrach-West, ist von Brunner noch nicht für konkrete Massnahmen angefragt worden, wie er sagt. Da er auch Mitglied der Fischereigesellschaft Töss ist, hat er den Kormoran auch schon als Fischfresser erlebt: «Vor gut 15 Jahren hat er den Fischbestand bei uns stark reduziert.» Und auch Urs Philipp, Leiter der kantonalen Fischerei- und Jagdverwaltung, hat ein gewisses Verständnis für die Fischer: «Kormorane können die Anzahl Fische in einem Bach oder Weiher für den Fischer spürbar reduzieren. In der Regel sind sie für den Fischbestand aber kein Problem.»
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