Schalke siegt nach Kung-Fu-Tritt
Wolfsburg stürzt Mönchengladbach vom Thron. Schalke siegt gegen Frankfurt nach Rot für Goalie Alexander Nübel.
Erinnerungen kommen hoch, wenn man das Foul des Schalke-Goalies anschaut. Es sind Erinnerungen an Toni Schumacher, der 1982 den Franzosen Battiston umhaute. Ähnlich wie Schumacher haute nämlich Nübel beim Spiel gegen die Eintracht aus Frankfurt den gegnerischen Spieler ohne Rücksicht auf Verluste um.
Der Aussetzer von Nübel ereignete sich in der 66. Minute. Der Schalker Keeper war bei einem langen Pass weit aus seinem Tor gekommen, um den Ball abzufangen. Allerdings kam er zu spät und streckte stattdessen Eintracht-Spieler Gacinovic im vollen Lauf nieder. Es war ein Kung-Fu-tritt wie aus dem Bilderbuch. Für beide Spieler ging es nach diesem harten Zusammenprall nicht weiter: Nübel sah die Rote Karte, ihm droht eine lange Sperre, Gacinovic blutete und musste ausgewechselt werden.
Gewonnen haben die Schalker trotz des Brutalo-Fouls. So besiegten sie Eintracht Frankfurt mit 1:0 (0:0) und gehen als Tabellenvierter vor dem FC Bayern München in die Englische Woche zum Jahresende – allerdings mit grossen Defensivsorgen. Neben Nübel wird in den nächsten Spielen auch Weston McKennie fehlen. Er verletzte sich bei einem Zweikampf.
Für die im 29. Pflichtspiel extrem müden Frankfurter ist eine dritte Europacup-Teilnahme in Folge derweil erst einmal in weite Ferne gerückt. Nach fünf Ligaspielen ohne Sieg ist der begehrte sechste Rang derzeit genauso weit entfernt wie ein direkter Abstiegsplatz.
Embolos Tor reicht nicht
Borussia Mönchengladbach hat direkt nach dem überraschenden Europa-League-K.o. gleich den nächsten sportlichen Rückschlag kassiert. Durch ein erneutes Gegentor in der Nachspielzeit verlor die Mannschaft von Marco Rose am Sonntag auch beim VfL Wolfsburg 1:2 (1:1) und ist die Tabellenführung in der Fussball-Bundesliga dadurch erst einmal los. Maximilian Arnold (90.+1) erzielte den verdienten Siegtreffer für den VfL.
Der vor dieser Saison auch von der Borussia umworbene Österreicher Xaver Schlager brachte die Wolfsburger in der 13. Minute in Führung. Breel Embolo glich aber schon beim nächsten Angriff wieder aus (15.). Bitter: Schlagers Führungstor war irregulär. Das Tor wurde nicht im Kölner Videokeller überprüft und das obwohl Schlagers Mitspieler Joao Victor deutlich im Sichtfeld von Yann Sommer stand – sowie einen Schritt im Abseits.
Der alleinige Grund für die Niederlage war das jedoch nicht. Die Borussia hatte grosse Probleme mit der forschen und bissigen Spielweise der «Wölfe». Die physische Belastung kann dabei aber keine entscheidende Rolle gespielt haben. Denn zum einen war auch der VfL noch am Donnerstagabend in der Europa League aktiv (1:0 gegen Saint-Etienne). Und zum anderen tauschte Rose im Vergleich zu der 1:2-Niederlage gegen Basaksehir Istanbul sein komplettes Mittelfeld aus. Für Christoph Kramer, Florian Neuhaus sowie den gesperrten Denis Zakaria spielten Laszlo Benes, Tobias Strobl und Jonas Hofmann.
Die Gladbacher waren immer dann gefährlich, wenn sie es schafften, dieses sehr zweikampfbetonte Spiel zu beruhigen. Das gelang ihnen am Ende der ersten und vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit, als der Wolfsburger Torwart Koen Casteels einmal glänzend gegen Marcus Thuram (54.) und einmal unorthodox bei einem Schuss von Alassane Plea (57.) retten musste.
Schon kurz darauf hatten die Gäste aber auch im eigenen Strafraum wieder Glück, weil erneut Joao Victor nach einem schnellen Gegenangriff knapp am Tor vorbeischoss (59.) und der Schweizer Kevin Mbabu nach einem Wolfsburger Freistoss nur den Pfosten traf (60.). Der VfL war in der Schlussphase stärker als die Borussia, die immer weiter in die Defensive gedrängt wurde.
VfL Wolfsburg - Borussia Mönchengladbach 2:1 (1:1) Tore: 13. Schlager 1:0. 15. Embolo 1:1. Bemerkungen:Wolfsburg mit Steffen und Mbabu, ohne Mehmedi (verletzt); Gladbach mit Embolo, Elvedi und Sommer, ohne Zakaria (Gelbsperre)
Schalke 04 - Eintracht Frankfurt 1:0(0:0) Tore: 53. Raman 1:0 Bemerkungen: Frankfurt mit Sow, ohne Fernandes (verletzt)
----------
Dritte Halbzeit – der Tamedia Fussball-Podcast
Die Sendung ist zu hören auf Spotify, bei Apple Podcasts oder direkt hier:
Hier finden Sie alle Folgen an einem Ort.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch