Kontroverse im GalopprennsportElf Schläge sind vier Schläge zu viel
Erstmals wurde eine Rennreiterin wegen Peitschen-Missbrauchs disqualifiziert. Die neuen Regeln spalten die Szene: Kann die Peitsche nicht auch ein sinnvolles Hilfsmittel sein?

Irgendetwas fehlt in der Faust der Frau, die jubelnd durchs Ziel galoppiert. Das Plakat, das für die Mitte März stattfindende Rennwoche in Cheltenham werben soll, zeigt die britische Rennreiterin Rachel Blackmore, die 2022 als erste Frau den berühmten Cheltenham Gold Cup gewann. Die rechte Hand ist zur Faust geballt. Aber nicht ganz. Ursprünglich war dort die Peitsche, die jeder Jockey bei sich trägt, 70 Zentimeter lang, innen hart, aussen weich. Blackmore führte die Peitsche weit weg vom Pferdekörper, wie man auf dem Originalfoto erkennen kann. Dennoch beschlossen die Cheltenham-Veranstalter (oder die PR-Leute) offenbar in vorauseilendem Gehorsam, die Peitsche wegzuretuschieren.