Goldenpass ExpressEinführung auf Dezember 2022 verschoben
Die Direktverbindung zwischen Montreux und Interlaken war auf Ende 2021 geplant. Daraus wird nun nichts – wegen der Corona-Pandemie.

Die Premiere des Goldenpass Express, der Montreux und Interlaken ohne Umsteigen miteinander verbinden wird, war nächstes Jahr geplant. Aufgrund der Konsequenzen aus der aktuellen Pandemie muss sie verschoben werden, wie die Montreux-Oberland-Bahn (MOB) mitteilt. «Die industrielle Produktion ist während der Pandemie ins Stocken geraten, was erhebliche Lieferverspätungen zur Folge hat», steht in einem Communiqué des Unternehmens.
«Mit Bedauern und in Übereinstimmung mit unseren Hauptpartnern BLS und den Bestellern – die Kantone Waadt, Bern und Freiburg sowie das Bundesamt für Verkehr – sind wir gezwungen, diese Entscheidung zu treffen.» Die Pandemie habe einen ersten negativen Effekt auf das Projekt. Während mehrere Wagenkästen bereits fertiggestellt und ausgeliefert sind, wurde die Produktion der variablen Drehgestelle, an der zahlreiche Partner in der Schweiz und im Ausland beteiligt sind, aufgrund der sanitären Lage um mehrere Monate verzögert.
«Auf betriebswirtschaftlicher Ebene gelangen sowohl interne als auch durch externe Tourismusexperten erstellte Analysen zu dem gleichen, niederschmetternden Ergebnis: Der durch die Pandemie stark angeschlagene Tourismussektor wird mehrere Jahre benötigen, um sich zu erholen.» Dies gelte sowohl für die Schweiz als auch für den ausländischen Markt, der für die MOB so wichtig sei. «Mehreren Prognosen zufolge wird der Sektor das Niveau von vor der Pandemie nicht vor 2023 oder sogar 2024 erreichen. Im Hinblick auf diese Vorhersagen und die aktuell herrschende grosse Unsicherheit sind die für den Goldenpass Express festgelegten Minimalziele nicht einmal annähernd erreichbar.» Die Lancierung eines neuen Produkts in diesem Kontext, so die MOB, wäre unvernünftig.
In Anbetracht dessen habe man die Einführung des Goldenpass Express auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2022 verschoben. Diese Entscheidung habe keine nachteiligen Auswirkungen auf die Pendler. Der Halbstundentakt auf den am stärksten ausgelasteten Streckenabschnitten werde wie geplant am 13. Dezember 2020 in Kraft treten.
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