Einer knapp, einer deutlich gescheitert
Kein Berner Tag in Barcelona: Marc Schneeberger bleibt im EM-Halbfinal hängen, Philipp Bandi ist im Vorlauf chancenlos. Heute wird Lisa Urech ins Geschehen eingreifen – mit der Aussicht, sich ein Geburtstagsgeschenk zu machen.
«Ich will in den EM-Final», hatte Marc Schneeberger bei Saisonbeginn verkündet und ergänzt, die Vorgabe sei hoch, aber realisierbar. Der 200-Meter-Spezialist sollte recht behalten – die Qualifikation für die heutige Entscheidung wäre am gestrigen Abend möglich gewesen. 20,82 Sekunden benötigte der 29-jährige Berner im Halbfinal; 20,75 hätten ihm die Endlaufteilnahme beschert. Der Saisonbestwert des Kallnachers liegt bei 20,61, die persönliche Bestleistung gar bei 20,41. Sein Start sei schlecht gewesen, danach habe er sich gefangen, auf der Zielgeraden aber den Schritt zu wenig entwickelt, resümierte der TVL-Athlet. Die Enttäuschung dürfte insofern schwer wiegen, als Schneebergers Mutter Katalanin ist und er sich minutiös auf die Titelkämpfe in seiner zweiten Heimat vorbereitet hatte. Ebenfalls nicht wunschgemäss auf Touren kam 5000-Meter-Läufer Philipp Bandi, welcher seinen Vorlauf in 13:58,11 lediglich auf Rang 12 beendete. Für den angestrebten Finaleinzug wären 13:47,40 nötig gewesen – eine Zeit, welche der Berner in dieser Saison bereits unterboten hatte. «Die Einstellung war gut, und ich war auch bereit. Aber es scheint nicht meine Saison zu sein», meinte der 32-Jährige. Womöglich habe er zu viel Aufwand betrieben, um die guten Trainingswerte zu erreichen, liess der GGB-Athlet verlauten. Erinnerungen an Lugano Vor drei Tagen feierte Lisa Urech ihren 21.Geburtstag, morgen kann sich die Hürdensprinterin das schönste Geschenk gleich selber machen. Die feingliedrige Langnauerin hat eine erstaunliche Entwicklung hinter sich, ihre Bestzeit innert zweier Jahre um 51 Hundertstel gesenkt – zum Schweizer Rekord der gebürtigen Kanadierin Julie Baumann (12,76) fehlen noch 8 Hundertstel. Das Überstehen der heutigen Vorläufe (10 Uhr) ist Pflicht, die Qualifikation für den samstäglichen Final (20.25, Halbfinals um 19.05) in Griffnähe. Was die Zielsetzung betrifft, lässt sich Urech nicht in die Karten schauen. Sie hält jedoch fest, wenn es ihr gelinge, die Spannung so aufzubauen wie beim Rekordlauf in Lugano, sei vieles möglich. Nach der verletzungsbedingten Absage von Titelverteidigerin Susanna Kallur (Sd) darf sogar von Edelmetall geträumt werden, sofern die Bernerin der mentalen Belastung standhält und sich an der oberen Grenze ihres Leistungsvermögens bewegt. Über sich hinaus wuchs gestern die Deutsche Verena Sailer, welche über 100 Meter triumphierte und damit die Nachfolge der Belgierin Kim Gevaert antrat.mjs/si>
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