Eine Vierteltonne Sprengstoff als Vergeltung für Bin Ladens Tod
Bereits zum vierten Mal seit der Tötung des Al-Qaida-Führers haben die Taliban Rache geübt. Bei einem Selbstmordanschlag in der Nähe des US-Konsulats in Pakistan sind sieben Menschen getötet worden.

In einer weiteren Racheaktion für die Tötung von Al-Qaida-Chef Osama bin Laden haben die radikalislamischen Taliban heute eine Polizeistation in der pakistanischen Stadt Peshawar angegriffen. Ein Selbstmordattentäter steuerte einen mit rund 250 Kilogramm Sprengstoff beladenen Kleinlaster in das Gebäude, nach Polizeiangaben kamen dabei sieben Menschen ums Leben. Die Taliban kündigten weitere Vergeltungsaktionen an.
Der Vorfall ereignete sich in einer streng bewachten Zone, rund 150 Meter vom US-Konsulat entfernt. Augenzeugen sahen Flammen aus dem Gebäude aufsteigen und Glassplitter, Schutt und brennende Reifen herumliegen. Nach Polizeiangaben stürzte das Dach des Gebäudes ein, anschliessend brach das Haus zusammen. Unter den Toten seien fünf Polizisten sowie ein Soldat, teilte die Polizei mit. Zudem seien 23 Menschen verletzt worden, darunter neun Polizisten und ein Kind. Bis zu fünf Menschen wurden noch unter den Trümmern vermutet. Rettungskräfte versuchten, diese zu bergen, sagte ein Polizeisprecher.
Weitere Anschläge angekündigt
Ein Taliban-Sprecher bezeichnete den Anschlag als Vergeltungsakt für die Tötung von Bin Laden. Dieser war Anfang Mai von einem US-Sonderkommando in Pakistan getötet worden. Der Taliban-Sprecher sagte, es werde weitere Anschläge geben, solange die US-Drohnenangriffe und Einsätze des pakistanischen Militärs in den Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan fortgesetzt würden.
Es handelte sich bereits um den vierten Vergeltungsakt seit der Tötung Bin Ladens am 2. Mai. Die Anschläge richten sich insbesondere gegen die pakistanischen Sicherheitskräfte. Die Taliban werfen diesen vor, die USA bei der Kommandoaktion gegen Bin Laden unterstützt zu haben. Durch die zunehmenden Anschläge kamen auch Zweifel auf, ob die Atomwaffen des Landes in Sicherheit seien. Nato-Chef Anders Fogh Rasmussen erklärte gestern in Kabul, er sei zuversichtlich, dass die Atomwaffen sicher seien, räumte aber zugleich ein, dass die Situation Anlass zur Sorge gebe.
AFP/ami
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