Eine tempofeste Läuferin macht noch keine starke Siebenkämpferin aus
Nora Farrag zeigte sich an der Schweizer Meisterschaft in Aarau als vielseitige Leichtathletin. Vor allem in den technischen Disziplinen war die Oberländerin aber nicht versiert genug.
Leichtathletik. - Auf ihrer Paradestrecke über 400 m können in der Schweiz nicht viele Nora Farrag etwas vormachen. Die bald 23-Jährige aus Esslingen nennt zwei SM-Titel bei der Elite ihr Eigen und besitzt nach den nationalen Titelkämpfen von Anfang August den Status der aktuell zweitschnellsten Frau im Land über die volle Bahnrunde. Ihre im Mai an einem internationalen Meeting aufgestellte Bestleistung liegt bei 54,34 Sekunden. Am Wochenende wagte die Spezialistin in Aarau einen Ausflug ins Lager der Mehrkämpferinnen. Mit einem Total von 4653 Punkten aus sieben Disziplinen schlug sich Farrag achtbar. Erwartungsgemäss hatte sie mit dem Ausgang aber nichts zu tun, sondern rangierte an neunter Stelle von 13 Klassierten. Als kompletteste Leichtathletin zeichnete sich die Baslerin Claudine Müller aus, die auf ihrem Konto fast 900 Zähler mehr vereinen konnte als die Oberländerin.
Im 200-m-Sprint und über 800 m punktete Farrag fleissig. Auf der Distanz über die Mittelstrecke lief sie im letzten Pensum des zweitägigen Wettkampfs in 2:17:18 Minuten einem ungefährdeten Disziplinensieg entgegen. Über 200 m wäre ebenfalls ein Erfolg locker drin gelegen. In 24,84 Sekunden verfehlte sie ihre Bestmarke aber klar - nicht zuletzt deshalb, weil davor ihre Einsätze über 100 m Hürden, im Hochsprung und Kugelstossen viel Kraft gekostet hatten. Im Weitsprung setzte die Europacup-erprobte Athletin des LC Zürich einen ansprechenden Satz von 5,30 m in die Sandgrube und durfte sich die neuntbeste Weite messen lassen. Dagegen ist ihre Leistung als Speerwerferin noch nicht ausgereift. Mit lediglich 22,15 m hatte Farrag gegen alle das Nachsehen.
Im Feld der weiblichen U-16-Jugend, die einen Fünfkampf bestreiten musste, stellte sich mit Julia Kündig eine Rütnerin der Herausforderung. Die 15-Jährige belegte Rang 27 und konnte mit 2501 Punkten ihr Potenzial nicht ganz ausschöpfen. Ein Exploit gelang ihr im Kugelstossen (10,45 m) als Vierte. Dagegen verpasste sie zum Schluss über 1000 m den Anschluss und musste den Anstrengungen Tribut zollen.
Mit dem Staffelstab vorne weg
Am Schauplatz der Zürcher kantonalen Staffelmeisterschaften in Adliswil rannten dafür Kündigs Vereinskollegen aus Rüti erfolgreich um die Wette. Hervorzuheben sind die Silbermedaille der U-12-Junioren über 6-mal frei und die Bronzeauszeichnung der U-14-Juniorinnen über 3-mal 1000 m, die beide in grösseren Startfeldern zustande kamen. Bei den U-14-Jährigen über 5-mal frei kam der zweitrangierte TV Maur bis auf acht Hundertstelsekunden an Kantonalchampion Adliswil Track heran. Diskussionsloser verpasste in der gleichen Konkurrenz die Mädchenstaffel von Oberland Athletics den Sieg, hielt aber die nachfolgende Konkurrenz in Schach. Der Sieg des TV Unterstrass bei der Olympischen Staffel gehört zu einem Anteil von 75 Prozent der Region. Matthias Keller (Rüti), Lukas Ryffel und Andrin Solèr (beide Uster) bildeten zusammen mit Estiben Vasquez das Quartett. (bud)
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