Berner MäzeninEine Sammlerin, aber keine Jägerin
Marlies Kornfeld (82) präsentiert zurzeit einen kleinen Teil ihrer Kunstsammlung in der Galerie Béatrice Brunner. Ein Besuch bei ihr zu Hause.

«Das Kunstwerk spricht für sich selber», sagt Marlies Kornfeld gleich zweimal bei unserem Treffen in ihrem Zuhause. Man wähnt sich dort in einer Schatzkammer der modernen und zeitgenössischen Kunst: eine Druckgrafik von Damien Hirst, eine Skulptur von Alberto Giacometti, ein riesiges Gemälde von Katharina Grosse – Kunst, wohin man schaut. Eigenwillige Bezüge ergeben sich in dieser Präsentation, die nichts Museales an sich hat. Denn auch Kinderzeichnungen haben im Reich der 82-jährigen Mutter und Grossmutter ihren Platz. Marlies Kornfeld begann in den Achtzigerjahren Kunst zu sammeln, nach ihrer Scheidung vom Galeristen und Auktionator Eberhard W. Kornfeld. «Die Wände in meinem neuen Zuhause waren damals leer», kommentiert sie dies lakonisch.