Eine Rückrunde unter sehr speziellen Voraussetzungen
FussballNach dem Ausschluss von Xamax und dem Punkteabzug gegen Sion droht eine spannungsarme zweite Saisonhälfte.
Xamax ist nicht mehr, Sion startet nach dem Abzug von 36 Punkten mit dem Handicap von minus 5 in die zweite Saisonhälfte, und aus Genf kommen beunruhigende Nachrichten über die Zahlungs(un)fähigkeit Servettes. Es sind spezielle Voraussetzungen, unter denen am Wochenende die Rückrunde der Super League beginnt. Einen direkten Absteiger gibt es nach dem Ausschluss und Konkurs von Xamax nicht. Lausanne dürfte diese Nachricht nach einer miserablen Vorrunde mit Erleichterung aufgenommen haben. Der Aufsteiger konnte sogar die Poleposition für den Barrageplatz ohne eigenes Zutun an Sion abgeben. Die Trainer der anderen Klubs fragen sich indes, wie sie unter vermindertem Resultatdruck die Spannung im Team hoch halten und die Spieler zu Höchstleistungen antreiben sollen. «Das wird eine schwierige Aufgabe», sagt Bernard Challandes in Thun. Immerhin: Bis und mit dem Tabellensiebten Grasshoppers dürfen alle Mannschaften mit der Qualifikation für das europäische Geschäft liebäugeln. Ob der Punkteabzug gegen Sion in diesem Ausmass bestehen bleibt, ist aber noch fraglich. Der Schweizerische Fussballverband (SFV) hat im Bestreben, der Forderung der Fifa nach einer harten Bestrafung Sions Folge zu leisten, seine eigenen Statuten verletzt. Hoffen auf St.Gallens Aufstieg Sion-Präsident Christian Constantin kämpft an mehreren Fronten gegen den Rückstand: Er hat das SFV-Urteil vor das Zivilgericht Bern-Mittelland gezogen und das Team mit bislang acht Neuen verstärkt – drei von ihnen (Sébastien Wüthrich, Vullnet Basha, Geoffrey Tréand) kamen aus der Neuenburger Konkursmasse. Übrigens: Von den sechs Spielern, deren Verpflichtung im Sommer für das Theater der vergangenen Monate sorgte, haben im Winter vier (Pascal Feindouno, Gabri, Stefan Glarner und Billy Ketkeophomphone) den Klub wieder verlassen. Es ist ein Zeichen dafür, wie Paradox das Geschäft manchmal abläuft. Unter der Rückversetzung Sions, das die Vorrunde punktgleich mit dem Tabellenzweiten Luzern auf Platz 3 beendet hatte, leidet auch der Wettbewerb an der Spitze. Leader Basel hat im Titelrennen einen der wenigen ernsthaften Konkurrenten verloren. Für den FCB geht die Saison zwar unter einem neuen Präsidenten (Bernhard Heusler ersetzte Gigi Oeri) weiter, das Team ist aber das gleiche. Zum wohl letzten Mal widerstanden Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka dem Werben ausländischer Klubs. Gemeinsam mit den erfahrenen Marco Streller, Alex Frei und Benjamin Huggel wollen sie den FCB zum 15.Meistertitel führen. Mit Gilles Yapi und Valentin Stocker stehen zudem zwei langzeitverletzte Leistungsträger vor der Rückkehr. Basel empfängt zum Auftakt gleich Sion. Der Ausgang der Partie könnte wegweisend dafür sein, ob dem FCB der Durchmarsch gelingt. Verläuft die Rückrunde so langweilig wie befürchtet, hilft die Hoffnung auf die kommende Spielzeit. Gut möglich, dass dann St.Gallen den Platz von Xamax übernimmt. Die Ostschweizer führen die Tabelle der Challenge League mit neun Punkten Vorsprung auf Bellinzona und Aarau an und kommen diese Saison mit 9600 Zuschauern auf einen Besucherschnitt, von dem mancher Super-Ligist nicht einmal zu träumen wagt. Alexander WäflerTransferübersicht Seite 23>
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