Wacker ThunEine Ohrfeige, verpasst vom kleinen Bruder
Wacker wird in Aarau von Suhr demontiert und bisweilen vorgeführt. 14:29 verlieren die Thuner, es ist die zweite Kanterniederlage im dritten Saisonspiel.

Überfordert. Überrollt. Überhaupt nicht im Spiel und überraschend schwach.
Die Darbietung der Thuner in Aarau: Sie missriet. Und zwar gründlich. 14:29 unterlagen die Berner Oberländer. Ihr Auftritt erinnerte einen an die Schlussviertelstunde in Kriens, in welcher ihnen gleichfalls so gar nichts gelungen war. Vorgeführt wurde Martin Rubins Team bisweilen, es war eine Klasse schlechter als Suhr. Mindestens.
Der Start geriet ganz gut, 3:3 lautete das Skore, nach 13 Minuten stands 5:6 aus Sicht der Gäste, sie waren in Tuchfühlung. Die Partie bot bis dahin erstklassigen Handball. Die hohe Pace vermochten die Thuner nicht zu halten. Immer wieder unterliefen ihnen nun technische Fehler, acht warens allein in der ersten Hälfte, provoziert von bemerkenswert agilen Hausherren. Diese enteilten, Wacker wurde förmlich überfahren, Akteure wie Manuel Zehnder konnten scheinbar tun, wonach ihnen gerade war. Die ohne den angeschlagenen Nicolas Raemy angetretenen Thuner wirkten zunehmend verunsichert, sie verschossen im zweiten Durchgang aus bester Position und scheiterten bei gleich beiden Penaltys.
Es war die zweite Kanterniederlage im dritten Match. Die Aargauer wirkten fitter, kräftiger, entschlossener. Sie sind gerade, was Wacker lange war: ein Team, gegen das man ungern spielt.
Auf dem Weg an die Spitze hat sich der Supercup-Gewinner Eigenschaften angeeignet, welche die Thuner lange auszeichneten. Das Umfeld ist begeisterungsfähig, die Deckung hart, das Umschaltspiel atemberaubend. Misha Kaufmanns Equipe hat den grossen Bruder wohl überholt. Und ihn nun mehr als bloss niedergerungen.
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