Eine neue Brücke, teuer saniert
An der neuen Schachenhausbrücke bei Trubschachen zahlt der Kanton Lehrgeld. Auch wegen Problemen mit dem Belag.
Dieser Bau ist erst neun Jahre alt – und wird schon aufwändig saniert. Deshalb müssen die Autofahrer nun zwischen Trubschachen und Trub mit Behinderungen rechnen: Seit Anfang Monat und noch bis Ende Oktober sind an der Schachenhausbrücke über die Trueb, gut einen Kilometer nach der Abzweigung von der Strasse Bern–Luzern, die Arbeiter am Werk. Nicht etwa, weil schlecht gearbeitet worden wäre, als im Jahr 2000 die alte gedeckte Holzbrücke abgerissen und durch eine neue, ebenfalls in Holz gehaltene Konstruktion ohne Dach ersetzt wurde. Das zu betonen, ist Fred Stalder im kantonalen Tiefbauamt wichtig. Der Spezialist für die Brücken im Emmental lässt vielmehr durchblicken, dass der Kanton einfach Lehrgeld zahlt. Weil die neue Schachenhausbrücke die erste ihrer Art gewesen sei. Unsichtbar für SchneepflugKonkret gab es laut Stalder Probleme mit dem Belag, der nicht – wie mittlerweile bei einer Holzbrücke üblich – gegossen, sondern nur gewalzt worden war. Auf diese Art liess er sich nur schlecht verdichten, in der Folge veränderte sich seine Struktur, es kam zu Schäden. Dazu gab es weitere Probleme, etwa mit dem Randstein zum Gehweg, der im Winter für den Schneepflug kaum sichtbar war, deshalb von der Schaufel regelmässig angekratzt und beschädigt wurde. Oder mit den Werkleitungsträgern unter dem Gehweg, die bereits arg korrodiert waren. Und schliesslich mit den Portamenten aus Beton, die die Brücke an den Enden links und rechts begrenzen – und nach Kollisionen mit Autos ebenfalls nicht mehr heil waren. Für 300000 Franken werden jetzt all die Mängel an der einst 550000 Franken teuren Brücke verbessert. Die Fahrbahn erhält einen Gussasphalt, der Gehweg einen neuen Randstein sowie an beiden Enden Hülsen für Pfosten, die im Winter seinen Verlauf anzeigen und so Schäden verhindern sollen. Weiter werden die Werkleitungsträger geputzt und die Portamente erneuert. Weil die Garantiefrist abgelaufen ist, gehen die Kosten zu Lasten des Kantons. Einzig für die Portamente winken Beiträge aus den Versicherungen der Unfallverursacher. Erfahrungen flossen ein Trotz allem bleibt Stalder überzeugt davon, dass der Bau der ungedeckte Holzbrücke richtig war. All jenen, die an ihrer Stelle nach wie vor lieber einen gedeckten Übergang sähen, hält er entgegen, dass allein die Vorgaben der Denkmalpflege eine Lösung ohne Dach nahegelegt hätten. Zumal der neue Bau ja wie heute im Strassenverkehr üblich zweispurig werden musste: Eine derartige Brücke mit einem Dach zu versehen und zu diesem Zweck noch breiter machen zu müssen, sprenge rasch das, was als ästhetisch wohl proportioniert gelte. «Sie wirkt klobig.» Wiederholen sollen sich die Fehler übrigens nicht. «Wir haben die Erfahrungen in der Obermatt bereits einfliessen lassen», versichert Stalder mit Blick auf die zweite ungedeckte Holzbrücke, die der Kanton im Emmental gebaut hat.Stephan Künzi>
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