Protest auf dem BundesplatzEine kleine Klimademo gegen Gaskraftwerke
Am Freitag hat in Bern ab 17 Uhr eine Klimademo stattgefunden. Ein paar Hundert Teilnehmende wehrten sich gegen den Bau von Gaskraftwerken.

Nach der nationalen «Klimawahl» vor drei Jahren schien klar: Die Schweiz möchte so bald wie möglich aus den fossilen Energien aussteigen. Dieses Ziel ist seit vergangenem Herbst allerdings infrage gestellt, als die Elektrizitätskommission Elcom auf das Risiko möglicher Versorgungsengpässe im Winter hinwies. Nun plant der Bundesrat, zwei oder drei neue Gaskraftwerke in der Schweiz zu bauen.
Für die Aktivistinnen und Aktivisten des Klimastreiks Schweiz ist dies «absolut unverständlich». Mit Demonstrationen in verschiedenen Schweizer Städten wollten sie am Freitag gegen den Bau von Gaskraftwerken protestieren.
«Gas ist geopolitisch bedenklich»
Gas als fossiler Energieträger sei zum einen «katastrophal für das Klima», wie die Organisatoren im Aufruf zur Demonstration schreiben. Der aktuelle Krieg in der Ukraine zeige zum anderen, dass Gas auch aus einer geopolitischen Perspektive höchst bedenklich sei.
Die Kundgebung in Bern fand am Freitag ab 17 Uhr auf dem Bundesplatz statt – allerdings in einem deutlich kleineren Rahmen als üblich. Gut 500 Personen kamen zum Reden und ans Konzert. Eine Enttäuschung für die Organisatorinnen und Organisatoren? Meret Schefer, die die Demonstration mitorganisiert hat, verneint: «Die Stimmung und die Energie auf dem Platz waren toll. Darauf kommt es meiner Meinung nach an.»
Die geringere Anzahl Besuchende erklärt sich Schefer damit, dass weniger stark mobilisiert worden sei als bei anderen Demonstrationen. Die Bewegung bündle zurzeit all ihre Kräfte für den grossen «Strike for Future» am 9. April. Eine generelle Aktivismusmüdigkeit beobachte sie nicht; die Berner Klimabewegung wachse stetig. Allerdings würden viele Leute nach vier Jahren Klimabewegung wohl die Hoffnung verlieren, etwas verändern zu können.
Fehler gefunden?Jetzt melden.