Einbruch ins Stationshäuschen
Vor 100 Jahren Unbekannte brachen in einer Januarnacht im Jahr 1915 in das STI-Stationshäuschen ein.

So richtig gelohnt hat sich der Einbruch nicht: Weil die Hauptkasse leer war, konnten die Einbrecher, welche in einer Januarnacht 1915 ins Stationshäuschen der STI eindrangen, nur den Inhalt der Hilfskasse entwenden. Wie das «Thuner Tagblatt» damals berichtete, befand sich darin nur ein kleiner Geldbetrag. Ob die Täter gefasst werden konnten, darüber gibt der Text keinen Aufschluss. Bis 1927 befand sich das Stationshäuschen noch beim alten SBB-Bahnhof auf dem heutigen Rex-Max-Areal. 1927 wurde ein neues Stationshäuschen beim neuen Bahnhof eingeweiht. Dieses ist bis heute in Betrieb.
Was in Thun vor 100 Jahren sonst für Schlagzeilen sorgte:
1.2.1915Von der Güterexpedition wird gemäss Art.78 des Transportreglementes ein Pferd bahnamtlich versteigert.
2.2.1915 Der Maurer Johann Feller-Kislig von Allmendingen wurde in der Kiesgrube von Steinen erdrückt und getötet; er war Vater von sieben Kindern.
2.2.1915 An der Gemeindeschule in Dürrenast musste eine Schulklasse wegen mehrerer Diphtheritisfälle zeitweise geschlossen werden.
5.2.1915 Das Budget der Stadt Thun für 1915 sieht einen Ausgabenüberschuss von Fr. 26495.50 vor, davon sind Auslagen für zwei neue Bedürfnisanstalten (beim Lauitor und bei der Hofstettenländte) vorgesehen.
16.2.1915 Das Stadtbauamt schreibt Lieferung und Verlegen von 125 m2 Parkett für das Melli-Schulhaus in Goldiwil zur Konkurrenz aus.
16.2.1915Das zu den Hotels Victoria und Baumgarten gehörende Kulturland (7 Jucharten) ist samt Pächterwohnung und Scheune neu zu verpachten.
17.2.1915 Aufruf an alle Betriebe (inkl. Eidg. Betriebe): Stellt Lehrlinge ein, denn viele Schulabgänger sind ohne Stelle.
17.2.1915Am Jahrmarkt wurden 802 Kühe, 35 Kälber und 340 Schweine aufgeführt, per Bahn wurden spediert 462 Stück in 102 Wagen.
18.2.1915 Das Bataillon 33 (Thun und Region) hat ein Büchlein «Erinnerungen aus dem Kriegsjahr 1914» herausgegeben. Es kostet 30 Rappen.
19.2.1915 Der Kirchgemeinderat lädt zu einem Friedenssonntag, unter Mitwirkung des Kirchenchores, in die Stadtkirche ein.
22.2.1915 Im Januar wurden im Schlachthaus total 561 Stück Vieh geschlachtet; darunter 128 Kälber und 332 Schweine.
22.2.1915 General Wille besuchte per Auto seine Familienangehörigen in Thun, was als spezielles Ereignis nicht unbeachtet blieb.
22.2.1915 Die Mobilisationskommission ruft die Besetzung betreffend Pferdestallung von Pikettpferden in Erinnerung und macht auf die Folgen aufmerksam.
25.2.1915 In Goldiwil liegen 70 cm Neuschnee, im Gebiet Winteregg-Wolfbachtal 120 cm. Skiverhältnisse daher gut.
25.2.1915 Einem vielfachen Wunsch nachkommend will der Ornithologische Verein Thun und Umgebung einen Fellverwertungskurs durchführen.
25.2.1915Der Waffenplatz wird auch 1915 durch Truppen (Schulen und Kurse) sehr stark belegt sein.
25.2.1915 Regierungsrat Dr.Tschumi hält einen Vortrag zum Thema: «Notwendigkeit der wirtschaftlichen Organisation im Mittelstand».
27.2.1915 Die Offiziersgesellschaft Thun lädt zu einem Vortrag von Oberleutnant Hofer zum Thema «Die Vorgänge im Osten» in der Offizierskantine ein.
Quelle: Stadtarchiv Thun
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