Ein Video zeigt den Attentäter von Brüssel
Nach dem Angriff auf das Jüdische Museum in Brüssel läuft die Fahndung nach einem unbekannten Täter auf Hochtouren. Die Polizei veröffentlicht Fotos und Videos.
Bei dem Gewaltverbrechen starben am Samstag drei Menschen, ein Touristenpaar aus Israel und eine Französin. Die Französin arbeitete nach Angaben des Museums ehrenamtlich in dem Haus, wie Vize-Staatsanwältin Ine Van Wymersch sagte. Ein belgischer Mitarbeiter am Museumsempfang erlag zudem am Sonntag im Spital seinen schweren Verletzungen.
Die Polizei fahndet auf Hochtouren nach einem Einzeltäter. Sie veröffentlichte Fotos und Videos von dem Überfall, die von Überwachungskameras stammten.
Auf einer rund eine halbe Minute langen Sequenz holt der Täter in einem Hofeingang, der zum eigentlichen Eingangsbereich des Museums führt, eine Waffe aus einer Tasche. Er verschwindet mit der Waffe im Anschlag im Eingangsbereich, kommt wieder heraus, verstaut die Waffe und verlässt das Gebäude. Die beiden anderen kurzen Sequenzen zeigen, wie er draussen vor dem Gebäude vorbeiläuft. Die Waffe ist laut der Polizei vom Typ Kalaschnikow.
(Quelle: Fedpol Belgium)
Der Mann soll allein gehandelt haben und gut vorbereitet gewesen sein. Die Polizei bat die Bevölkerung, mit Informationen zu helfen. Sie hatte bereits am Samstag einen Mann festgenommen. Der Zeuge wurde inzwischen wieder freigelassen.
Besserer Schutz für jüdische Einrichtungen
Auf die Frage von Journalisten, ob es sich um ein antisemitisches Attentat handle, hatte Innenministerin Joëlle Milquet zuvor gesagt: «Es gibt eine starke Vermutung.» Aber es sei Sache der Ermittler, dies festzustellen. Sie kündigte verstärkten Polizeischutz für jüdische Einrichtungen im ganzen Land an.
Zwei der drei Erschossenen waren Touristen aus Israel. Laut Paul Hirschson vom israelischen Aussenministerium in Jerusalem wird alles vorbereitet, um die Leichen in die Heimat überzuführen. Es handle sich um ein Paar aus Tel Aviv, einen 54-jährigen Mann und eine 53-jährige Frau. Die Angehörigen seien verständigt worden, fügte der Diplomat hinzu.
«Aufstachelung gegen Juden»
Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu hatte die Tat in der Nacht als Folge einer Aufstachelung gegen Juden verurteilt. Der belgische Ministerpräsident Elio di Rupo sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Er habe bei einem Telefongespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu auch seine tiefe Erschütterung ausgedrückt.
Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund und die Plattform der Liberalen Juden der Schweiz (PLJS) zeigten sich bestürzt über den «heimtückischen Anschlag». Die beiden Dachverbände seien entsetzt, teilten sie am Sonntag mit. Den Angehörigen der Opfer drückten sie «ihre tief empfundene Anteilnahme aus».
Das Jüdische Museum in Brüssel war vor neun Jahren eröffnet worden. Es besitzt eine bedeutende Sammlung mit Objekten der jüdischen Geschichte. Es will nach eigenen Angaben am Dienstag wieder öffnen
sda/AFP/ldc/mw/mrs
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