Wacker ThunEin Torklau – und bittere Tränen des Vorkämpfers
Die Berner Oberländer Handballer unterliegen Kriens erneut, 17:23 verlieren sie. Ihre Saison droht am Sonntag zu enden.

Er weint. Reto Friedli steht da, in der von ihm so geliebten Lachenhalle. Und er ahnt, dass er hier ein letztes Mal gespielt hat.
Nach der Saison tritt Wackers langjähriger Vorkämpfer zurück. Und das Ende ist nah. Verlieren die Thuner am Sonntag in Kriens erneut, ist die Spielzeit für sie vorbei. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass dies geschehen wird. Das weiss offensichtlich auch Friedli.
17:23 verloren die Berner Oberländer. Sie unterlagen, obwohl sie gegenüber der ersten Begegnung vieles verbessert hatten, die Körpersprache etwa. Sie erzeugten jene Intensität, die vor einer Woche gänzlich vermisst worden war. Exzellent und deutlich offensiver deckte Martin Rubins Team; es war im Grunde wieder der Gegner, auf den keiner treffen will. Aufsässig waren die Gastgeber, unbequem, bisweilen aggressiv. Keeper Marc Winkler vermochte sich immer wieder auszuzeichnen, unter anderem bei gleich zwei Penaltys.
Und doch droht der zweimalige Meister im Playoff-Viertelfinal gegen die Luzerner zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu scheitern. Weil es ihm in der aktuellen Besetzung schlicht an Qualität mangelt.
Schlüsselspieler Nicolas Raemy fehlte, nachdem er in Kriens vor der Pause verletzt ausgefallen war. Vier (!) weitere Akteure standen nicht zur Verfügung, darunter mit Max Dannmeyer und Ivan Wyttenbach zwei Aufbauer. Und so war vor allen Dingen im Rückraum zu wenig Substanz vorhanden, als dass die sehr stabilen Innerschweizer hätten besiegt werden können. Dario Lüthi, als Spielmacher und im Abwehrzentrum nominiert, machte seinen Job in der Verteidigung weit besser als im Angriff. Sehr vieles war abhängig von Lukas von Deschwanden, der überzeugend begann und später vorübergehend glücklos agierte, unter anderem einen Treffer zu Unrecht aberkannt sah.
Das ernüchternde Fazit
Durchgetankt hatte sich der Thuner Topskorer, er warf rechts an Keeper Paul Bar vorbei ins Tor. Weil das Netz offenbar nicht richtig befestigt war und der Ball durchrollte, glaubten die Schiedsrichter, von Deschwanden sei gescheitert. Er hatte aber getroffen, wie die Fernsehbilder sehr deutlich zeigten.
Die Krienser wirkten nach dem verlorenen Cupfinal zunächst verunsichert. Sie steigerten sich allmählich und waren in der Folge überlegen. Und so fällt das Fazit der Thuner so ernüchternd wie klar aus: Sie sind allem Anschein nach nicht gut genug – nicht in dieser Konstellation, nicht gegen diesen Gegner.
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