Ein Steuergeschenk für die Bürger
In der Gemeinde sinken die Steuern. Verheiratete sparen künftig 41 Franken pro Person und Jahr.
«Aufgrund der zusätzlichen Erträge durch die Neubewertung der amtlichen Werte beantragen wir eine Steuersenkung», sagte Gemeinderätin Myriam Bühler (SVP) an der Gemeindeversammlung in Thierachern. Und sie brachte es gleich auf den Punkt.
Um 0,02 Einheiten wollte der Gemeinderat mit dem Budget 2020 die Steuerzahler entlasten. «Damit würde eine steuerpflichtige verheiratete Person mit einem Einkommen von 60'000 Franken knapp 41 Franken im Jahr einsparen», rechnete die Finanzvorsteherin vor.

Oder anders ausgedrückt: Die Gemeinde würde auf insgesamt 55'500 Franken Steuergeld verzichten. Diesem Ansinnen folgten die 110 anwesenden Bürgerinnen und Bürger (6 Prozent der Stimmberechtigten) in der finalen Schlussabstimmung und senkten den Steuerfuss von 1,73 neu auf 1,71 Einheiten. Zwar mit grossem Mehr, aber sieben Nein-Stimmen.
Diesem Ergebnis ging eine kurze, rege Diskussion voraus. Stand doch ein Antrag eines Bürgers ebenfalls auf der Budget-Traktandenliste. Dieser war an der Gemeindeversammlung vom 17. Juni als erheblich erklärt worden. Der Antragsteller forderte damals, mit dem Budget 2020 die Steuern bei ausgeglichenem Budget um 0,01 auf mindestens 1,72 Einheiten zu senken.
Weil der Gemeinderat beantragte, die Steuern um 0,02 Einheiten zu senken, das vorgestellte Budget im Gesamthaushalt aber einen Überschuss von 88'600 Franken vorsieht, entstand einige Unsicherheit. Schliesslich wurde auch über den Antrag abgestimmt, der ein ausgeglichenes Budget aufzeigte und als Konsequenz eine Steueranlage von 1,67 beinhaltete. Dieser hatte mit lediglich drei Ja-Stimmen indes keine Chance.
Bevor es zu den Abstimmungen kam, legte die Finanzvorsteherin dar, weshalb die Gemeinde trotz Steuersenkung mit einem Budgetüberschuss rechnet. «Bei den Liegenschaftssteuern werden sich die Erträge durch die Neubewertung um rund 64'000 Franken erhöhen», erläuterte sie. Zudem würden die Lehrergehaltskosten aufgrund einer Klassenschliessung wie auch die Kosten für den Liegenschaftsunterhalt abnehmen.
Im Gesamthaushalt sieht der Voranschlag für das kommende Jahr einen Aufwand von 10,9 Millionen Franken vor. Dies bei Nettoinvestitionen 2020 von insgesamt 1,25 Millionen Franken.
Auf dem Programm stehen dabei zum Beispiel Sanierungen von Brügg- und Niesenstrasse, Hochwasserschutzprojekte am Glütschbach oder die Sanierung der Sanitäranlagen in der Schule Kandermatte. Aufgrund der im Finanzplan bis 2024 prognostizierten positiven Rechnungsergebnisse seien die Investitionen trotz steigendem Fremdkapital tragbar.
260'000 Franken für Hydrantenleitung
Nebst dem Budget bewilligte die Versammlung einen Kredit von 260'000 Franken für den Ersatz der in die Jahre gekommenen Hydrantenleitung Räckholtere oppositionslos. Die rund 530 Meter lange Gussleitung soll durch PE-Kunststoffrohre ersetzt werden.
Gutgeheissen wurde ebenso eine Anpassung des Personalreglements. Angepasst wird damit vorab die Prämienaufteilung der Pensionskasse. Der Arbeitgeber übernimmt damit statt bisher 50 neu 52 Prozent der Beiträge.
Für besondere Leistungen im Jahr 2019 ehrte Gemeinderatspräsident Sven Heunert die Leichtathletinnen Nina Meinen (1. Rang Weltklasse Zürich Sprint Club Trophy) und Linda Bichsel (1. Rang Schweizer Meisterschaft Fünfkampf U-16).
Geehrt wurden ebenso Amos Zeller (Vize-Schweizer-Meister U-19 Elite Liga mit dem American Football Club AFC Thun Tigers) und Trainer Martin Rubin (Sieger Schweizer Cup mit dem Handballclub Wacker Thun).
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch