Hoselupf – News aus dem SägemehlEin Sieger mit holländischen Wurzeln – und ein Dominator auf Formsuche
Während ein einstiger Bobfahrer seinen grossen Tag erlebt, wartet Samuel Giger noch immer auf den ersten Saisonsieg. Und die Berner? Hatten Pause – oder glänzten in der Fremde.

Aus dem tiefen Sumpf zum grossen Triumph
Letzten Sommer ging gar nichts mehr. «Da war ich ganz unten, tief im Sumpf», sagt Noe van Messel. Der Innerschweizer litt am Pfeiffer’schen Drüsenfieber und musste den Sägemehlringen wieder mal fernbleiben, wie so oft in seiner Karriere. Zuvor war das Talent schon von einem Kreuzbandriss und zwei Meniskusrissen gebremst worden.
Dabei hatte alles mit Furore begonnen: 2019 wurde van Messel auf dem Stoos Dritter, mit gerade mal 17. Vier Jahre später kommt er wegen all der Rückschläge auf erst acht Teilnahmen an Kranzfesten – gehört nun aber zur Gilde der Festsieger. Am Zuger Kantonalen reiht er sechs Siege aneinander und reüssiert vor Pirmin Reichmuth.
Van Messel hat niederländische Wurzeln, seine Grosseltern wanderten einst in die Schweiz aus. Der Volkswirtschaftsstudent an der HSG in St. Gallen ist ein sportliches Multitalent: Als Junior ruderte er und gewann regionale Skirennen. 2021 versuchte er sich überdies als Bob-Anschieber und bestritt mit dem Team von Pilot Timo Rohner sogar ein Weltcuprennen.
Sempach siegt und ein Berner Kollege steht im Fokus

Hinter den Bernern liegt ein freies Wochenende – zumindest gilt das für die meisten. Denn Thomas Sempach tritt am Sonntag nicht nur zum Regionalfest in Oron-la-Ville an, er gewinnt dieses auch. Der 38-Jährige wird als einziger Eidgenosse im Waadtland seiner Favoritenrolle gerecht. Mit Peter Beer klassiert sich ein weiterer Berner Gast im 2. Rang.
Am Sonntag nun steht mit dem Emmentalischen in Bowil das zweite Gauverbandsfest der Saison an. Und auf einen gilt es dabei ein besonderes Augenmerk zu werfen: Fabian Staudenmann. Zum Auftakt am Bernjurassischen musste er grippegeschwächt passen. Nun ist der Mittelländer, der letztes Jahr achtmal Zweiter wurde, aber nie triumphierte, wieder fit. Man darf gespannt sein, ob und wie er seinen Lauf – er gewann in der Vorbereitung vier Regionalfeste – in die Kranzfestsaison mitnehmen kann.
Ein 18-Jähriger bringt den Hochkaräter in Bedrängnis

Viel hat nicht gefehlt, und die noch junge Saison hätte bereits eine faustdicke Überraschung hervorgebracht. Am Basellandschaftlichen muss Samuel Giger mit Tim Roth zusammengreifen, der 18-Jährige kann gerade mal einen Kranz in seinem Palmarès vorweisen. Ohne despektierlich zu sein – ein Gegner dieses Formats ist für den 27-fachen Kranzfestsieger und Kilchberg-Triumphator im Normalfall kein Hindernis. Doch Giger gerät in Bedrängnis und kann sich erst in extremis aus der Brücke befreien. Zwar gewinnt der Thurgauer den Gang, mit zwei Gestellten auf seinem Notenblatt verpasst er aber den Festsieg. Was den Eindruck bestätigt, dass der Dominator der letzten Jahre viel Luft nach oben hat.
Also holt in Ettingen halt ein anderer Thurgauer die Kohlen aus dem Feuer: 145-kg-Mann Domenic Schneider bezwingt im Schlussgang Lokalmatador Adrian Odermatt.
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