Stephan Moser hat nicht genugEin siebtes Jahr in Burgdorf folgt
Stephan Moser ist mit dem EHC Burgdorf im Playoff-Halbfinal der 1. Liga ausgeschieden. Der 33-Jährige fühlt sich bei den Emmentalern sehr wohl.

Im Gegensatz zu vielen anderen Sportveranstaltungen wurde das 1.-Liga-Playoff-Halbfinalspiel zwischen Burgdorf und Frauenfeld mit Zuschauern auf den Tribünen ausgetragen. Am Freitag wurde beim EHCB intern ein SMS verschickt, um die dafür nötigen 10 Helferinnen und Helfer kurzfristig aufbieten zu können. Dies gelang, die Besuchenden gaben diesen ihre Personalien an und konnten die Partie vor Ort verfolgen. 361 Zuschauer waren schliesslich Zeuge, wie sich Burgdorf gegen die favorisierten Ostschweizer nochmals gut wehrte, letztlich aber sowohl das Spiel als auch die Serie 1:3 verlor. Die Saison ist damit für die Emmentaler zu Ende, nachdem ihnen im Viertelfinal gegen Oberthurgau nach einem 0:2-Rückstand noch die Wende gelang. «Aktuell tut das Ausscheiden noch weh», sagt Captain Stephan Moser. «Man kann jedoch sagen, dass wir eine gute Saison gespielt haben.»
Moser wird im März 34 Jahre alt, er ist der älteste und erfahrenste Spieler im Team. Wie seine Brüder Simon (aktuell Captain des SC Bern) und Christian (beendete 2018 in Burgdorf seine Laufbahn) war auch er Profi, spielte für die SCL Tigers, Langenthal und La Chaux-de-Fonds. 2014 war mit 28 jedoch ungeplant Schluss mit der Karriere in den beiden höchsten Schweizer Ligen. Nach einer schwächeren Saison mit Langenthal erhielt er keinen neuen Vertrag mehr und erhielt auch keine Angebote von anderen NLB-Clubs. Es war jenes Jahr, als sich Basel aus dem Profi-Eishockey zurückzog. 20 Spieler mehr waren damit auf Vereinssuche, für Moser war kein Platz mehr. Er kannte Burgdorfs damaligen Trainer Patric With, dieser bot ihm an, sich beim EHCB fit zu halten. Moser fühlte sich dort sofort wohl und blieb, bis heute. Auch ein Wechsel zu einem MSL-Team war für ihn nie ein Thema. «Burgdorf ist eine Hockeyfamilie, alle halten zusammen», begründet er, warum der Club für den in Bern wohnhaften Angreifer zur sportlichen Heimat geworden ist. So sei es auch möglich geworden, das Halbfinalspiel am Samstag vor Publikum und nicht als Geisterspiel durchzuführen. Das frühe Ende der Profilaufbahn nahm Moser auch als Chance wahr, beruflich etwas komplett Neues in Angriff zu nehmen. Der gelernte kaufmännische Angestellte absolvierte nach einer Phase mit mehreren Temporärstellen die Polizeischule.
Mit dem Osten angefreundet
Und hat noch nicht genug vom Eishockey, eine siebte Saison für Burgdorf wird folgen. «Ich fühle mich immer noch fit und habe die Freude an diesem Sport noch nicht verloren», sagt er. Nicht mehr sein Teamkollege wird Takashi Sulzberger (32) sein. Mosers Vorgänger als Captain beendet seine Karriere. Burgdorf wurde für die abgelaufene Saison gegen seinen Willen in die 1.-Liga-Ostgruppe eingeteilt. «Die Reisen zu den Auswärtsspielen sind länger», sagt Moser. «Ich habe jedoch den Eindruck, dass sich alle im Team rasch daran gewöhnt haben.» Er könnte sich daher damit anfreunden, weiter in dieser Gruppe zu spielen. Und dort mit dem EHC Burgdorf auch in der nächsten Saison für Furore zu sorgen, vielleicht wieder in den Halbfinal einzuziehen.
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