Ein Schiff wird kommen
Zum 100-jährigen Bestehen bringt die Aaretaler Volksbühne mit «MS Switzerland» eine Uraufführung auf die Bühne. Autor und Regisseurin stammen aus eigenen Reihen.

Bühnenbild und Kleidung der Schiffscrew passen bestens zueinander, dazu eine bunt gekleidete Schar Gäste: Die MS Switzerland ist startklar und die Schauspieler der Aaretaler Volksbühne Münsingen bereit für die Uraufführung.
Was dem Publikum am Donnerstag im Gemeindesaal Schlossgut präsentiert wird, stammt aus der Feder des Vereinsmitglieds Hans Abplanalp. Die Geschichte ist ein leichtfüssiger Gang durch Fettnäpfchen, die das Leben zu bieten hat.
Im Laufe des Abends lernt das Publikum die Mitreisenden auf dem Kreuzfahrtschiff besser kennen: den strammen SVP-Politiker, die zwei Social-Media-süchtigen Jungunternehmer, die Milliardärin aus dem Osten. Und da sind noch Vroni und Heidi, gespielt von Beatrice Stahlberger und Käthi Pfister. Mit ihnen kommt das Geschehen auf hoher See so richtig in Fahrt. Die Figuren werden von den beiden Schauspielerinnen brillant gespielt.
Mehr-Generationen-Stück
Mit der Jubiläumsinszenierung ist auch ein Wunsch von Vereinspräsident Samuel Kobel in Erfüllung gegangen: An Bord der MS Switzerland spielt eine Schiffskapelle auf. Kobel greift als Kapitän zum Mikrofon und singt mit. «Ich habe immer schon gerne gesungen und auch bei Chören mitgemacht», sagt er dazu. Dieses Stück sei ein Glück, ein Herzenswunsch von ihm.
Die Vielfalt der geleisteten Arbeit und die süffige Story sind Pluspunkte dieser Inszenierung.
Glücklich ist der Vereinspräsident auch über die vielen kleineren Rollen, die verteilt werden konnten. Wer vom Verein gerne mitspielen wollte, konnte dies. 25 Rollen wurden verteilt. «Ich wollte unbedingt ein Mehr-Generationen-Stück», ergänzt Abplanalp.
Als die Arbeitsgruppe verschiedene Theaterstücke prüfte, war Abplanalp nicht zu begeistern. Der Buchautor und «Nebelspalter»-Kolumnist griff selbst in die Tasten und überzeugte den Verein mit «MS Switzerland». So konnten nun ebenfalls Mitglieder des Jugendtheaters integriert werden.
Alte Seemannslieder
Wenn Crew und Gäste gemeinsam «La Paloma» oder «Seemann, lass das träumen» singen, ist das für die mitspielende jüngere Generation ein eher unbekanntes Terrain. Doch die Songs sind Ohrwürmer, die nachhallen und das Publikum bis in die nächtliche Stunde hinein begleiten. Sie prägen die gesamte Inszenierung. Adrian Abplanalp hat es übernommen, die Laiendarsteller musikalisch weiterzubringen. Wo nötig, komponierte und arrangierte er zudem einige Gesangseinlagen.
Die Vielfalt der geleisteten Arbeit und die süffige Story sind Pluspunkte dieser Inszenierung. Sie birgt das Potenzial zu einem Erfolg. Es gebe noch Plätze für alle Aufführungen, so Kobel. Gespielt wird bis zum 1. Dezember.
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