«Ein Heimspiel für mich»
seine Karriere lancierte.
Als der FC Zürich am 13.Juli die leihweise Verpflichtung von Johan Vonlanthen bekannt gab, erntete er dafür nicht uneingeschränkten Jubel. Es gab durchaus kritische Stimmen, die dem Techniker vorhielten, ein schwieriger Charakter zu sein, der es zuletzt nicht einmal in Österreich bei Red Bull Salzburg geschafft hatte, einen Platz im Team zu erobern. Neun Wochen beim FC Zürich reichten Vonlanthen, um beim Meister beste Werbung in eigener Sache zu machen und die Kritiker zum Schweigen zu bringen. In acht Super-League-Einsätzen brachte er es auf vier Tore, in der Champions-League-Qualifikation traf er dreimal. Und seinen Wert für die Nationalmannschaft stellte er unter Beweis, als er gegen Griechenland und Lettland nach seiner jeweiligen Einwechslung für reichlich Schwung sorgte. Das besondere Kapitel YB Der 23-Jährige hat sich in Zürich auf Anhieb wohl gefühlt. Die Integration verlief mühelos, zumal er mit Sportchef Fredy Bickel einen alten Bekannten aus längst vergangenen YB-Zeiten antraf und mit Bernard Challandes einen Trainer, den er aus gemeinsamen U21-Tagen kennt. In Zürich herrscht allgemeine Zufriedenheit über die bisherigen Leistungen Vonlanthens. Morgen nun kehrt der gebürtige Kolumbianer in jene Stadt zurück, in der er seine Karriere richtig lancierte: Er trifft in Bern auf die Young Boys, bei denen er seinen Einstand in der Nationalliga A gefeiert hatte. Im Stade de Suisse trat er seit seinem Weggang 2003 erst einmal auf. Mit der Schweizer Nationalmannschaft bestritt er am 8.Oktober 2005 das WM-Qualifikationsspiel gegen Frankreich (1:1). Für den 39-fachen Nationalspieler wird der Mittwoch deshalb ein besonderer Abend. Auch wenn er zum YB-Gegner gehört, sagt er: «Für mich ist das ein Heimspiel. YB ist ein besonderes Kapitel in meinem Lebenslauf. Das schiebt man nicht einfach beiseite.» Seine Verwandten leben in der Region wie auch seine Freunde. Und bei YB kommt es zu einem Wiedersehen mit Aron Liechti, Nationalteamkollege Marco Wölfli und vor allem auch Stürmer Marco Schneuwly. Mit dem Freiburger spielte er als Junior bereits bei Flamatt und Wünnewil in der gleichen Mannschaft. Das Lob für Petkovic Aus der Ferne hat Vonlanthen die rasante Entwicklung der Young Boys beobachtet. «Der Verein ist nicht mehr, was er einmal war. Er ist viel professioneller geworden», sagt Vonlanthen, «und dass YB nach dem verpassten Meistertitel in diesem Jahr noch ehrgeiziger und hungriger ist, hat die Mannschaft im ersten Quartal bewiesen. Sie hat erst einmal verloren.» Vonlanthen ist vor allem auch von Trainer Vladimir Petkovic beeindruckt: «Er spielt eine bedeutende Rolle. Petkovic hat den Young Boys eine Siegermentalität verabreicht.» Bei allem Lob ist Vonlanthen aber ambitioniert genug, was das Spitzenspiel der Super League am Mittwoch angeht: «Ich will sicher nicht verlieren.» Vonlanthen hat Freude darüber, dass die englischen Wochen fortgesetzt werden. Vor einer Woche wurde die Champions-League-Gruppenphase mit dem Highlight gegen Real Madrid eingeläutet, am Samstag stand die Pflichtübung im Cup gegen Drittligist Witikon an, jetzt geht es gegen YB darum, den Rückstand auf die Spitze zu reduzieren. «Die Belastung ist zwar nicht gering, aber müde bin ich nicht», sagt Vonlanthen, «im Gegenteil: Ich habe einfach Lust auf Fussball. Es macht wieder richtig Spass.» Peter M.Birrer>
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