«Ein grosser Schritt»
Im Holzwärmewerk Avari wird derzeit der neue Heizkessel montiert – das Herzstück der letzten grossen Erweiterung. Im Endausbau hat das Werk eine Leistung von 15,4 Megawatt, was der Heizung von 4500 Einfamilienhäusern entspricht.

Die Heizzentrale der Avari ist derzeit eine lebhafte Baustelle. Nicht nur im Anbau, in dem seit letzter Woche der neue 4-Megawatt-Holzheizkessel samt Elektrofilter installiert wird, arbeiten örtliche Elektriker, Metallbauer und andere Fachleute mit den Spezialisten der Lieferfirmen Hand in Hand.
Auch das Holzschnitzelsilo, das mit dem Ausbau von 1580 auf 2100 Kubikmeter vergrössert wird, steht derzeit leer und wartet auf den Ersatz des alten Krans durch zwei neue, welche die Öfen unabhängig voneinander beliefern können. Und an der Westseite des Gebäudes werden zwei neue Wasserspeicher montiert, die auch bei höherer Anschlussleistung Temperaturschwankungen ausgleichen können. Daneben stehen Mulden für die getrennte Sammlung von Filter- und Rostasche bereit.
Nur einer der drei älteren Kessel läuft auf Sparflamme, damit bei den 202 Kunden – darunter fast alle Hotels am Interlakner Höheweg – auch im Hochsommer niemand kalt duschen muss.
Ausbau ist auf Kurs
«Nachdem eine Einsprache bis vor Bundesgericht gezogen wurde und den Baubeginn verzögerte, haben wir jetzt ein sportliches Programm», sagt Martin Herrmann, Präsident der Baukommission. «Aber wir sind zeitlich und finanziell auf Kurs.» Avari-Geschäftsleiter Martin Heim ist froh, wenn das 6,2-Millionen-Projekt wie geplant abgeschlossen werden kann und im September der Testlauf der erweiterten Anlage beginnet.
«Letzten Winter wurde es knapp; an den kältesten Tagen mussten wir jeweils den Ölkessel für gut zwei Stunden laufen lassen.» Dabei ist das Öl nur für den Notfall gedacht und trägt normalerweise weniger als ein Prozent zur Wärmeproduktion bei. Die Hauptsache sind Energieholz aus den Wäldern der Region und Altholz.
Starke Oberländer
«Die aktuelle Erweiterung von 11,4 auf 15,4 Megawatt ist ein grosser Schritt», sagt Martin Herrmann. «Und es wird der letzte Ausbau – das Leitungsnetz lässt nicht mehr zu.» Schon bisher beliefert das Werk in fünf Gemeinden Wohnhäuser, Gewerbe und viele Grosskunden. Der neueste (und letzte) Leitungsast erschliesst die künftige Industriestrasse in der Arbeitszone auf dem Flugplatz. Für 22'124 der 25'000 Kilowatt Anschlussleistung sind die Verträge schon unterschrieben.
Die Arbeiten wurden ausgeschrieben und gingen gut zur Hälfte an Firmen vor Ort. «Das Gewerbe in der Region ist konkurrenzfähig», sagt Herrmann. Nur rare Spezialisten mussten von weiter her geholt werden.
Tag der offenen Tür
Konkurrenzfähig ist auch die Avari, die zu einem der effizientesten Werke in der Schweiz gehört. Die Effizienz fängt bei der Holzenergie GmbH an, in der die Waldbesitzer Oberland Ost die Holzlieferungen bündeln und bei der die Avari einfach die Energie einkaufen kann. Und sie geht bis zur Wärmeverteilung, bei der zum Beispiel zwischen Wilderswil und Interlaken nur gerade ein Grad verloren geht.
Damit sich die interessierte Bevölkerung ein Bild von der voll ausgebauten Heizzentrale machen kann, veranstaltet die Avari im Herbst einen Tag der offenen Tür.
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