Ein gemütlicher Spaziergang dem Bach entlang
Wandern ohne Schwitzen und Keuchen: Am Samstag wurde der neue Fussweg nach Fankhaus eingeweiht.

Die Gemeinde Trub rühmt sich, ein Wanderwegnetz von 74 Kilometern anzubieten, mit sage und schreibe 80 Ruhebänken. Die sind jedoch bitter nötig, denn die Wanderwege führen steil rauf und runter. Zwar landschaftlich reizvoll und aussichtsreich, aber unendlich mühsam.
Allein wer von Trub nach Fankhaus nicht die Strasse nehmen wollte, hatte bisher 10 Kilometer Umweg auf bis zu 1280 Metern über Meer auf dem Altengrat zu überwinden. Das liess man dann doch meist lieber sein.
Ämter als grösste Hürde
Dank der Initiative von Fritz Wittwer, Präsident des Verkehrsvereins Trub, wurde vor zwei Jahren an der Gemeindeversammlung diskutiert, ob es nicht möglich wäre, den Fankhausbach entlang einen Fussweg zu erstellen. Die Idee fand viele Anhänger, und man stimmte einem Maximalkredit von 100'000 Franken zu, wovon der Kanton 40 Prozent und die Schweizer Wanderwege 28'500 Franken übernehmen würden. Davon wurden bis heute erst 75'000 Franken ausgegeben.
Die Anfragen bei den 20 Landeigentümern zeigten ein durchaus wohlwollendes Entgegenkommen. Bevor man jedoch zu Pickel und (Bagger)-Schaufel greifen konnte, um die 400 Kubikmeter «Grien» für den 3 Kilometer langen Wanderweg zu verarbeiten, musste die höchste Hürde genommen werden: die Bewilligungen. Da war das Tiefbauamt, der Natur- und Wildschutz, der Fischereiverein, das Wasserbauamt und der Hochwasserschutz, die ihr Ja geben mussten.
«Zum Glück bestand man nicht auf 3 Metern Abstand zum Wasser, sondern durfte schön auf der Bachkante bauen» sagt Wittwer. «Hingegen bereitete uns das Bodenschutzkonzept schlaflose Nächte» fügt Gemeindepräsident Peter Aeschlimann bei. Es hätte Unsummen verschlungen und mehr Schaden als Nutzen gebracht, hätte man alle Vorschriften einhalten müssen.
Ein Freudentag
Item, an diesem Samstag waren alle Sorgen vergessen, und die Planer konnten sich mit einem Heer von Freiwilligen freuen. Da waren Mitglieder der Berner Wanderwege, Equipen von Swisscom und Post und freiwillige Helfer aus der näheren und weiteren Umgebung, darunter zahlreiche Pensionierte, die unentgeltlich gearbeitet hatten.
Sie alle waren zur Eröffnung eingeladen, und dass sie für den 3 Kilometer langen Weg drei Stunden benötigten, zeigt nur, dass sie an allen Ecken mit Köstlichkeiten verwöhnt wurden. Auf dem ein Meter breiten, für Kinderwagen befahrbaren, jedoch nicht für Radfahrer vorgesehenen Weg überquert man sechs Brücken.
Dabei hat man die Möglichkeit, an sieben Haltestellen «auszusteigen», und mit dem Postauto zurückzufahren. Bei der Probewanderung zeigt sich, dass der Weg wunderschön wäre, würde da im Flussbett das muntere Bächlein plätschern. Doch leider sind Trub, Fankhaus-, Gerstengraben-, Brandösch- und Hüttengrabenbach, und wie sie alle heissen, total ausgetrocknet.
Das wird hoffentlich nicht lange so bleiben. Zur Rechten steigen grüne Matten zu einsamen Gehöften empor. Da und dort weiden Rinder. Kein Zaun bedroht den Wanderer mit Kind und Hund, die Uferböschung spendet angenehmen Schatten.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch