TV-Kritik «Tatort»Ein Gegenprogramm zu «Tschugger»
Der Zürcher «Tatort» setzt aufs Künstliche und Künstlerische – und fährt mit seiner dritten Folge besser als vor einem Jahr mit «Schoggiläbe».

Aller guten Dinge sind drei? Doch, immerhin: «Schattenkinder» funktioniert deutlich besser als «Schoggiläbe» – jene zweite Episode des Zürcher «Tatorts» vom Februar 2021, die gnadenlos durchfiel.
Kyomi hat vor einiger Zeit drei psychisch angeschlagene junge Menschen an sich gebunden und mit ihnen eine bizarre Künstlerkommune aufgebaut. Sie hat die drei kahl rasiert und ihnen zahllose schwarze Punkte ins Antlitz tätowiert – sogar auf die Hornhaut der Augen –, um sie als lebende Kunstobjekte vom Schmerz künden zu lassen. Kein schöner Anblick, aber eben: Schön solls gerade nicht sein, sondern wahr, in Grossbuchstaben; und teuer.