Ein für Erdogan gefährlicher Skandal
Der türkische Ministerpräsident hat zehn Minister entlassen, gegen fünf gibt es Bestechungsvorwürfe. Tayyip Erdogan soll allerdings über alles informiert gewesen sein.
Kriegskabinett nennt die türkische Opposition das, was sich Recep Tayyip Erdogan in seiner Not da als Regierungsmannschaft zusammengebastelt hat. Das trifft die Sache ziemlich gut. Der türkische Premier sieht sich von Feinden umstellt und baut sich eine Schildwache aus engen bis engsten Vertrauten. Erdogan wähnt sich im Krieg mit Justiz und Polizei in seinem eigenen Land, mit regierungskritischen Medien, Grossunternehmern und selbst mit einst glühenden Anhängern seiner lange so erfolgreichen wie machtverliebten Partei. Als wäre dies nicht genug, gibt sich der Premier auch noch als Opfer eines Komplotts «internationaler Mächte», von den USA über Israel bis zur EU.