Ein Freibeuter, der nichts mehr zu verlieren hat
Seinem Chef geht er bisweilen auf die Nerven, die Geheimdienste sehen ihn am liebsten an der kurzen Leine. Doch John Kerry hat beste Chancen, sich zum Karriereende ein Denkmal zu setzen.

Kaum könnten sie verschiedener sein: Der eine entstammt dem Geldadel Bostons, trägt Massanzüge und seidene Krawatten und gibt sich, als sei er Angehöriger eines Königshauses. Sein Chef wuchs dagegen in bescheidenen Verhältnissen auf, kleidet sich ohne Allüren und liebt es kühl und einfach. Und zuweilen, soviel ist bekannt, würde Barack Obama seinen Aussenminister John Kerry am liebsten auf den Mond schiessen. Dann beispielsweise, wenn Kerry, als ehemaliger Senator an langes Reden gewohnt, bei Besprechungen im Weissen Haus weitschweifig zu Gange ist und den Präsidenten damit nervt.